LIFE-Projekt „Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel“

Ministerin Hinz und Landrat Woide stellten „LIFE-Projekt“ auf der Wasserkuppe vor

Bernd Woide (CDU), Landrat des Landkreises Fulda, Priska Hinz (Bündnis, 90/ Die Grünen) und orsten Raab, Fachdienstleiter der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön.
Bernd Woide (CDU), Landrat des Landkreises Fulda, Priska Hinz (Bündnis, 90/ Die Grünen) und orsten Raab, Fachdienstleiter der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön.

Gersfeld (Rhön)/ Wasserkuppe. Der Landkreis Fulda hat mit Unterstützung der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön und des Hessischen Umweltministeriums einen Antrag für ein EU-Projekt zum Schutze des Berggrünlandes der Hessischen Rhön erarbeitet. Der Projektstart ist der 1. Oktober 2016. Im Rahmen des EU-LIFE-Projektes sollen Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von Lebensräumen und Vogelvorkommen im Schutzgebietsnetz NATURA 2000 umgesetzt werden. Zentral hierfür sind die Optimierungen des Flächenmanagements und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Nutzern.

Bei der Vorstellung des ProjektesGestern erfolgte im Beisein von Landtagsabgeordneter Markus Meysner (CDU), Bürgermeister Steffen Korell (CDU), Bürgermeister Hubert Blum (SPD) sowie des Landkreises Fulda und der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, die offizielle Vorstellung des „LIFE-Projektes“ auf der Wasserkuppe durch Priska Hinz (Bündnis 90/ Die Grünen), Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und Bernd Woide (CDU), Landrat des Landkreises Fulda. „Das ‚LIFE-Projekt‘, zum Schutz der Rhöner Bergwiesen, unterstützt die natürliche und kulturelle Vielfalt der Rhön. Dass diese, durch das neue Projekt der Europäischen Union geschützt werden, ist ein Erfolg für den hessischen Naturschutz“, waren sich am gestrigen Mittwochnachmittag, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung bei der offiziellen Bekanntmachung des Projekts am Fuße der Wasserkuppe einig. „Es ist für uns eine große Ehre, dass beide Institutionen, Landkreis und Land Hessen, dieses Projekt mit uns gemeinsam umsetzen möchten – von daher – von meiner Seite – ein herzliches Willkommen und ein herzliches Dankeschön für Ihr Kommen“, begrüße Torsten Raab, Fachdienstleiter der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, die Anwesenden.

Bei der Vorstellung des Projektes„Einen schönen guten Tag auch von meiner Seite – ich freue mich sehr, dass ich heute mal wieder in der Rhön sein kann – ich genieße diese Aufenthalte in der Rhön, immer sehr. Ich habe mich aber heute nicht nur selbst mitgebracht, sondern vor allem auch eine gute Botschaft“, so die Begrüßungsworte von Seiten der Ministerin. „Ich freue mich, dass auch der Landtagsabgeordnete heute hier ist, diese Anwesenheit mir zeigt, dass auch die Politik – sozusagen insgesamt heute hier schlagkräftig vertreten ist. Wir haben von der Europäischen Kommission für das LIFE-Projekt ‚Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel‘ in Hessen den Zuschlag bekommen. Es hat zwar von der Antragstellung oder von den Vorbereitungen der Antragsstellung, bis zum Zuschlag, etwas gedauert, aber am 01. Oktober diesen Jahres kann es dann endlich losgehen“, so die Umweltministerin weiter, die anfügte: „Die Rhön ist ein wahres Juwel im hessischen Naturschutz; Hier wachsen nicht nur seltene Pflanzen, sondern haben hier auch viele Vogelarten ihr Zuhause – zudem ist die Rhön – das einzige Biosphärenreservat in Hessen.“

Um diese Vielfalt zu erhalten und weiter zu schützen, werden ab dem 01. Oktober 2016, mehr als 6,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, dabei kommt ein großer Teil der finanziellen Unterstützung von der EU, das Land Hessen beteiligt sich mit rund 2,6 Millionen Euro an dem Projekt, der Landkreis Fulda beteiligt sich mit 200.000 Euro. „Die Zusage des ‚LIFE-Projektes‘, worüber wir uns sehr freuen, passt insofern, da wir in diesem Jahr 25 Jahre Biosphärenreservat Rhön feiern, ideal. Aber es geht natürlich auch darum, es weiterzuentwickeln. Die Wurzeln des Biosphärenreservates sind natürlich: Der Mensch im Einklang mit der Natur. Gegenstand dieser EU-Förderung, den wir ja bekommen, da geht es ja auch darum, diesen Aspekt der Nachhaltigkeit mit dem Naturschutz, aber auch gerade mit der Landwirtschaft übereinzubringen; Denn dafür ist – so glaube ich – die Rhön einfach prädestiniert“, so Landrat Bernd Woide auf der gestrigen Projektvorstellung, der anfügte: „Die Rhön ist Kulturlandschaft, sie sieht so aus, wie sie aussieht, weil der Mensch Hand angelegt hat, über die letzten Jahrhunderte, in Gegenwart und hoffentlich auch in Zukunft.“

Bei der Vorstellung des ProjektesDaneben plädierte Landrat Woide dafür, die Landwirtschaft „aktiv“ zum Schutze der Kulturlandschaft, mit einzubeziehen und betonte dabei: „Nicht nur bloß als Subventionsempfänger, sondern auch darüber hinaus; Dass man beispielsweise gemeinsam Überlegungen anstellt und schaut, wo kann man Wertschöpfungsalternativen bilden? Wie können wir schauen, dass Landwirtschaft ihrer Verantwortung für Natur, für Landschaft, für Naturschutz, auch gerecht wird? Wo können wir vielleicht aber auch zusätzliche neue Erwerbsquellen erschließen, um damit auch Zukunft für Landwirtschaft, Zukunft für die Natur in der Rhön, zu gestalten; Das wollen wir erproben.“

Während der Vorbereitung für das „LIFE-Projekt“, wurde klar, dass auf den Grünlandflächen Handlungsbedarf besteht. „Mich freut es, dass mehr als 100 Landwirte der Region, Interesse daran haben, diese besonderen Flächen zu erhalten und ihre Landwirtschaft entsprechend anzupassen“, bekräftige Ministerin Hinz.

„Die Partnerschaft zwischen Landwirten und Naturschutz, kann so auf eine ideale Art und Weise gestärkt werden. Hessen weist bis heute vergleichsweise kleinteilige bäuerliche Strukturen auf. Diese sind für den Erhalt des Grünlandes existenziell. Aufgrund der kargen Böden, gibt es in diesen Kulturlandschaften oft keine wirtschaftlichen Alternativen zu einer extensiven Weidebewirtschaftung. Darum freue ich mich insbesondere darüber, dass die Region, eine weitere Förderung erhält. Die derzeitige Marktkrise der Milchwirtschaft verdeutlicht, wie wichtig es ist, unsere Milchviehaltenden Betriebe zu unterstützen. Ich hoffe, dass auch viele Bürgerinnen und Bürger sich bei ihren täglichen Einkäufen sich zu Gunsten regionaler Milch, – aber auch andere Produkte,- entscheiden. Wir alle können zum Erhalt der heimischen Landwirtschaft beitragen“, war sich die Hessische Umweltministerin abschließend der Projektvorstellung gewiss. +++ fuldainfo | jessica auth