Liebherr TTBL-Finale: Borussia Düsseldorf ist Deutscher Meister

Liebherr-TTBLFinale2016 - Foto: BeLa Sportfoto

Frankfurt/ Main. Mit zwei Siegen war Nationalspieler Timo Boll Garant für den Sieg der Düsseldorfer. Den dritten Punkt steuerte Kamal Achanta bei. Für den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Tiago Apolonia mit einem glatten 3:0 gegen Abwehrspieler Panagiotis Gionis gesorgt. Für die Borussia ist es bereits der 28. Meistertitel in der Vereinsgeschichte und nach 2014 und 2015 der dritte Erfolg in Serie. Saarbrücken verliert hingegen nach 2012 auch sein zweites TTBL-Finale. Vor vier Jahren mussten sich die Saarländer mit dem gleichen Ergebnis ebenfalls Borussia Düsseldorf geschlagen geben. Zum letzten Mal trug Nationalspieler Patrick Franziska heute das Trikot der Düsseldorfer. Er wechselt zur Saison 2016/2017 nach Saarbrücken.

Timo Boll – Bojan Tokic 3:1 (3, 6, -12, 10)

Im Auftakteinzel bezwang Timo Boll den Slowenen Bojan Tokic mit 3:1. Nach zwei schnellen Satzgewinnen für Boll steigerte sich Tokic und lieferte dem Rekordeuropameister fortan ein Match auf Augenhöhe. Tokic nutzte seinen dritten Satzball in Durchgang drei und zwang Boll in Durchgang vier, in dem Tokic beim Stand von 10:9 dicht vor dem Entscheidungssatz stand. Doch Boll zog den Kopf mit drei schnellen Punkten noch einmal aus der Schlinge und brachte sein Team mit 1:0 Front.

Tiago Apolonia – Panagiotis Gionis 3:0 (10, 10, 7)

Tiago Apolonia sorgte mit einem 3:0 gegen Abwehrspieler Panagiotis Gionis für den Ausgleich für die Saarländer. Der Grieche auf Seiten der Düsseldorfer konnte sowohl im ersten wie auch im zweiten Satz eine 10:8 Führung nicht ins Ziel retten und hatte dem Team-Europameister von 2014 im dritten Durchgang nichts mehr entgegenzusetzen.

Kamal Achanta – Adrien Mattenet 3:1 (8, -8, 7, 14)

Die Weichen auf Sieg stellte im dritten Einzel des Tages Sharath Kamal Achanta. In einem vor allem in der Schlussphase packenden Spiel bezwang er in der Verlängerung des vierten Satzes Adrien Mattenet mit 3:1. Mattenet ging über das gesamte Spiel hohes Risiko und verhalf seinem Gegner immer wieder zu einfachen Punktgewinnen. Achanta nutzte letztlich seinen vierten Matchball und sorgte damit für die Vorentscheidung.

Timo Boll – Tiago Apolonia 3:1 (-6, 8, 2, 8)

Mit seinem zweiten Sieg des Tages avancierte Timo Boll einmal mehr zum Matchwinner für die Düsseldorfer. Im Spitzeneinzel gegen Tiago Apolonia erwischte zwar der Portugiese den besseren Start, konnte aber nach dem Gewinn des ersten Satzes den immer besser spielenden Boll nicht mehr bremsen. Im vierten Satz nutzte Boll beim Stand von 10:8 seinen ersten Matchball.

Stimmen zum Spiel

Timo Boll, Borussia Düsseldorf: Wir waren relativ optimistisch vor dem Spiel. Wussten aber auch, wie gefährlich die Saarbrücker sind. Es war eine schwierige Saison für uns, gerade in den ersten Wochen und Monaten. Saarbrücken wird aber auch im kommenden Jahr wieder gefährlich sein. Mit Patrick Baum und Patrick Franziska haben sie zwei Neuzugänge, die der Mannschaft noch mehr Möglichkeiten geben. Ich kann mich noch gut an mein Bundesliga-Debüt vor 20 Jahren erinnern. Damals haben wir mit Gönnern gegen Düsseldorf und ich im unteren Paarkreuz gegen Phlippe Saive gespielt. Ich habe eine ziemliche Klatsche bekommen, aber das war für meine Entwicklung sicher nicht allzu schlecht.

Danny Heister, Trainer Borussia Düsseldorf: Wir brauchten heute eine Top-Leistung. Und die haben wir abgerufen. Nach der schweren Saison kann ich noch gar nicht richtig glauben, dass wir den Titel geholt haben. Ein großes Dankeschön an den ganzen Verein. Es ist ein toller Abschluss dieser Saison. Wir waren heute nach langer Zeit mal wieder in der Situation, vier Spieler einsetzen zu können. Diesen Luxus hatten wir zuletzt nicht so oft. Unsere Stärke ist auch der Zusammenhalt in der Mannschaft und im gesamten Verein. Das hat man auch heute wieder gesehen. Ob mein Play-Off-Bart heute abkommt, überlege ich mir noch. Gefällt mir eigentlich ganz gut.

Bojan Tokic, 1. FC Saarbrücken TT: Wir haben alles dafür getan, dass wir ein gutes Spiel abliefern. Timo hat mir nur wenige Chancen gegeben, die ich leider nicht nutzen konnte. Wenn ich in den fünften Satz komme, habe ich natürlich noch einmal alle Möglichkeiten. Aber gegen Timo ist es immer schwer. Gegen eine Mannschaft wie Düsseldorf muss man einfach jede Chance nutzen.

Slobodan Grujic, Trainer 1. FC Saarbrücken TT: Das Schlüsselspiel war sicherlich Mattenet gegen Achanta. Da hat er leider Chancen liegengelassen. Aber auch Bojan hatte gegen Timo im vierten Satz seine Möglichkeiten. Timo ist aber einfach ein Spieler, der der Unterschied macht. So auch heute. Aber wir schauen nach vorne und versuchen es wieder. Im nächsten Jahr werden wir auch wieder eine starke Mannschaft haben.

Nico Stehle, Geschäftsführer TTBL Sport GmbH: Wir haben heute ein hochklassiges Spiel gesehen. Glückwunsch an beide Mannschaften für eine tolle Saison. Am Ende kann in einem Finale nur ein Team gewinnen. Die Zuschauer haben für eine tolle Kulisse gesorgt und dieses Finale zu einem Erlebnis gemacht. Wir kommen gerne wieder nach Frankfurt in die Fraport Arena.

Jörg Roßkopf, Herren-Bundestrainer: Es war ein gutes Finale mit einem verdienten Sieger. Timo hat das heute in beiden Spielen gut gemacht. Knackpunkt der Partie war wie so oft das dritte Spiel. Wenn Timo mit einem 1:2 Rückstand in die vierte Partie geht, ist der Druck natürlich noch einmal größer.

Thomas Weikert, ITTF-Präsident: Borussia Düsseldorf ist seiner leichten Favoritenrolle gerecht geworden. Es ist immer schwer, Timo zu schlagen. Das hat er heute wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Es war eine super Veranstaltung vor einem lautstarken Publikum.

Michael Geiger, DTTB-Präsident: Die Präsentation dieses Finales war beeindruckend. Dafür ein großes Lob an die TTBL und das gesamte Team um Nico Stehle. Die Zuschauer haben ein packendes Spiel mit einem starken Timo Boll gesehen.

Das Finale in der Übersicht

Borussia Düsseldorf - 1. FC Saarbrücken TT 3:1

Timo Boll - Bojan Tokic 3:1 (3, 6, -12, 10)

Panagiotis Gionis - Tiago Apolonia 0:3 (-10, -10, -7)

Sharath Kamal Achanta - Adrien Mattenet 3:1 (8, -8, 7, 14)

Timo Boll - Tiago Apolonia 3:1 (-6, 8, 2, 8)


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