Lehrerverband Hessen befürwortet Handyverbot an Schulen

Schulen bereiten auf das Leben vor

Handy, Netz

Der Verband der Lehrer Hessen (vdl hessen) spricht sich für ein generelles Verbot privater Smartphones und Smartwatches an Schulen aus. Die Forderung betrifft alle Schülerinnen und Schüler bis zum Eintritt in die Oberstufe. Ziel sei es, die Lernatmosphäre zu verbessern und die Unterrichtsqualität nachhaltig zu sichern. Landesvorsitzender Jörg Leinberger betont die Dringlichkeit klarer gesetzlicher Regelungen.

Handynutzung beeinträchtigt Lernprozesse

Nach Ansicht des Verbandes stellen digitale Endgeräte eine erhebliche Ablenkung im Schulalltag dar. Die ständige Verfügbarkeit von Messaging-Diensten und sozialen Medien verringere die Konzentrationsfähigkeit und wirke sich negativ auf den Lernerfolg aus. Der vdl hessen sieht in der unkontrollierten Nutzung von Smartphones eine Gefahr für den Bildungsauftrag der Schulen.

Unterricht lebt von direkter Interaktion

Schulischer Unterricht beruhe auf aktivem Austausch und konzentriertem Arbeiten, heißt es in der Stellungnahme des Verbandes. Die private Handynutzung verhindere die Beteiligung am Unterrichtsgeschehen und störe das Miteinander in der Klasse. Ein störungsfreier Unterricht sei jedoch Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen.

Einheitliche Regeln gefordert

Der Lehrerverband plädiert für klare und einheitliche Vorgaben im Umgang mit digitalen Geräten an Schulen. Eine gesetzliche Regelung solle Rechtssicherheit schaffen – sowohl für die Schulleitungen als auch für die Lehrkräfte. Anlass für die Forderung war unter anderem ein Fall, bei dem ein Lehrer heimlich auf einer Schultoilette gefilmt wurde. Trotz dieses Vorfalls sei es bislang nicht gelungen, ein dauerhaftes Handyverbot durchzusetzen. Vorübergehende Maßnahmen, wie das Einsammeln von Handys vor dem Unterricht, hätten jedoch bereits positive Effekte gezeigt: Schülerinnen und Schüler kommunizierten wieder vermehrt persönlich, nutzten die Pausen aktiv zum Spielen und zeigten sich im Unterricht aufmerksamer.

Schulen bereiten auf das Leben vor

Leinberger betont, dass die Schule junge Menschen nicht nur auf die Arbeitswelt vorbereiten solle, sondern ihnen auch soziale Kompetenzen und die Fähigkeit zur Konzentration vermitteln müsse. Der bewusste Umgang mit digitalen Medien sei wichtig, jedoch gefährde die ständige Nutzung von Smartphones die Entwicklung grundlegender Fähigkeiten.

Fazit: Handys bis zur Oberstufe tabu

Der Verband der Lehrer Hessen fordert eine klare gesetzliche Regelung, die die Nutzung privater Mobiltelefone und Smartwatches an Schulen bis zur Oberstufe verbietet. Smartphones hätten im regulären Schulalltag keinen Platz, so der vdl hessen. Ziel sei es, die Lernfähigkeit, die Qualität des Unterrichts und die soziale Interaktion der Schülerinnen und Schüler zu fördern. +++

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