Lauterbach warnt vor Maskenpflicht-Aufhebung im Handel

Seehofer für kostenfreie Corona-Massentest

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat davor gewarnt, die Maskenpflicht im Handel aufzuheben. „Die Maskenpflicht im Handel ist eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen das Coronavirus. Es wäre das völlig falsche Signal, diese Pflicht jetzt schon wieder aufzuheben“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“. Er reagierte damit auf einen Vorstoß von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU), der die Pflicht Anfang August abschaffen und auch andere norddeutsche Bundesländer für den Schritt gewinnen will. „Wenn es keine Maskenpflicht im Handel mehr gibt, kontaminieren Infizierte auch die Ware, und Kunden wie Beschäftigte werden durch die Aerosole stark gefährdet“, warnte Lauterbach. „Schafft eine Landesregierung die Maskenpflicht ab, experimentiert sie mit der Gesundheit der Menschen und erhöht das Risiko für eine zweite Infektionswelle in Deutschland“, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker. „Diese Lockerung wäre fahrlässig, nur um die Menschen im Urlaub bei Kauflaune zu halten.“

Seehofer für kostenfreie Corona-Massentests

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich für kostenfreie Corona-Tests für alle in Deutschland ausgesprochen. „Markus Söder hat recht. Wir müssen bei der Bekämpfung einer potenziell lebensgefährlichen Infektion konsequent vorgehen“, sagte Seehofer der „Welt am Sonntag“. Bislang habe man keine Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen im Land. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte als erster Landeschef kostenlose Corona-Tests für die gesamte Bevölkerung angekündigt. Die Kosten für solche Teste könne „nur der Bund primär übernehmen“, sagte Seehofer weiter. „Die Krankenversicherungsbeiträge sollen ja nicht steigen, das haben wir im Konjunkturpaket beschlossen.“ Menschen, die vor zu hohen Kosten warnten, sage er: „Das meiste hat das bisherige Vorgehen gekostet. Wir haben noch nie so viel Geld für die Bewältigung einer Krise ausgegeben wie bei dieser Pandemie.“

CSU-Chef wirft Berlin zu lasche Corona-Politik vor

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnt vor Rückschlägen bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie, auch durch mangelnde Vorsicht und fehlendes Durchgreifen des Berliner Senats. „Die Pandemie macht an keinen Landesgrenzen halt“, sagte der CSU-Chef dem „Tagesspiegel“. Großstädte mit ihrer Bevölkerungsdichte seien anders gefordert, „zumal hier Liberalität und Freiheit besonders hoch geschätzt werden“, so Söder. „Die steigenden Infektionszahlen und die sich häufenden Quarantänemaßnahmen sind der Beleg dafür.“ Er bekomme gerade auch aus Berlin Zuschriften von Bürgern, „die sich über die Unvernunft anderer beklagen“. Söder kritisierte eine Uneinigkeit im rot-rot-grünen Berliner Senat, was die Strenge der Maßnahmen betreffe. Sein Eindruck sei, dass Berlin mit Dilek Kalayci (SPD) eine sehr engagierte Gesundheitssenatorin habe. Aber bei den Ministerpräsidententreffen „war Berlin immer an vorderster Front der Lockerer“, kritisierte Söder mit B lick auf den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD). +++