Lauterbach plädiert für Änderungen bei Arzneimittelpolitik

Es gibt nur noch wenige patentgestützte Innovationen aus Deutschland

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich für Änderungen bei der Arzneimittelpolitik ausgesprochen. „Wir sind bei Medikamenten zu sehr auf das Ausland angewiesen“, sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal T-Online. Generika würden maßgeblich in Indien und China hergestellt, patentierte Medikamente immer stärker in den USA und Großbritannien. „Es gibt nur noch wenige patentgestützte Innovationen aus Deutschland“, so der SPD-Gesundheitsexperte weiter.

Bei der Forschung an den Universitäten und auch bei Start-Ups sei Deutschland zurückgefallen. Es brauche eine bessere Zusammenarbeit, eine umfassendere Forschungsförderung und die Möglichkeit, „die wichtigsten Generika in Europa und bevorzugt in Deutschland herstellen“ zu können, sagte Lauterbach. Für die Zeit nach dem Ende der aktuellen Coronavirus-Krise regte er eine Debatte über die föderale Struktur in Krisenzeiten an. „Wir sollten Regelungen finden, wie wir in Krisen einheitlicher und verbind licher aus Berlin steuern können“, so der SPD-Politiker.

Auch im Gesundheitssystem stünden nach der Krise Entscheidungen an. „Die Ökonomisierung unserer Krankenhäuser ist in den letzten Jahren zu weit gegangen“, so der SPD-Gesundheitsexperte weiter. Das derzeitige Krisenmanagement hält er für angemessen: „Die geringe Sterblichkeit zeigt, dass wir relativ viel getestet haben und das Gesundheitssystem recht gut vorbereitet ist. Im Vergleich zu anderen Ländern müssen wir uns nicht verstecken“, sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal. +++