Lauterbach glaubt nicht an zweiten Lockdown

Gegen Panik-Vorwürfe gewehrt

Trotz steigender Corona-Fallzahlen glaubt Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) nicht, dass ein strenger Lockdown, wie Deutschland ihn im Frühjahr erlebt hat, notwendig sein wird. „Die Wahrscheinlichkeit, noch einmal so einen Lockdown wie vor ein paar Monaten zu erleben, halte ich für gleich null“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. Die breite Bevölkerung sei zu sehr alarmiert und sensibilisiert für das Thema, sagte der Mediziner.

„Sie hat begriffen, wie gefährlich Covid-19 sein kann, welche Langzeitschäden nach der Krankheit drohen, und dementsprechend werden die Menschen bereit sein, zeitnah Maßnahmen zu ergreifen, um das Schlimmste zu verhindern. Die Bevölkerung wird größtenteils freiwillig tun, was notwendig ist, um einen weiteren Lockdown zu vermeiden.“ Auch was den Impfstoff gegen das Coronavirus betrifft, zeigte Lauterbach sich positiv gestimmt: Verfügbar sein werde das Mittel seiner Einschätzung nach „Anfang des kommenden Jahres. Da bin ich sehr optimistisch.“

Gegen Panik-Vorwürfe gewehrt

SPD-Politiker Karl Lauterbach weist Vorwürfe zurück, er würde Panik verbreiten. „Ich möchte fragen, womit genau ich Panik verursachen würde. Denn ich beschreibe Möglichkeiten, wie wir eine zweite pandemische Welle beherrschen können – und zwar mit dem Ziel, die Ruhe bewahren zu können“, sagte Lauterbach dem Nachrichtenportal. Bei der Sendung „Hart aber fair“ vergangenen Dienstag hatte Kabarettist Didi Hallervorden Lauterbach vorgeworfen, der Bevölkerung Panik zu machen. Der SPD-Politiker sagte dazu: „Konkrete und konstruktive Vorschläge zu nennen, hat nichts mit Panik zu tun. Das ist vergleichbar mit einem Arzt, der seinem Patienten sagt, er müsse die Ernährung umstellen, um nicht krank zu werden. Auch das ist eine konkrete Maßnahme.“ Ihm sei es nun besonders wichtig, „die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, wie sich die Pandemie in den vergangenen Wochen und Monaten entwickelt, was sich verändert hat, und auch deutlich zu machen: Wir müssen uns leid er ein Stück weit wieder von der Normalität verabschieden“. Genau das müsse man immer wieder erklären, „faktengestützt und ohne Schaum vor dem Mund, da darf man jetzt nicht müde werden“. Generell hält Lauterbach Sendungen wie „Hart aber fair“ für eine „gute Gelegenheit, um Missverständnisse aufzuklären“. Auch Hallervordens Vorwürfe könne er nachvollziehen: „Als Theatermacher will er natürlich darum kämpfen, weiterhin Theater machen zu dürfen, und zwar idealerweise ohne Masken. Aber das geht momentan noch nicht.“ +++