Fulda. Die Länge der Wartezeiten in der Notaufnahme des Klinikums Fulda sorgte für kritische Nachfragen in der Sitzung des Kreistagsausschusses für Arbeit, Soziales und Gesundheit. Ausgangspunkt waren die Berichte der Patientenfürsprecherinnen für das Klinikum Fulda, Mathilde Purtauf, und für das Klinikum Gersfeld, Helga Böhm.
Patientenfürsprecherin Mathilde Purtauf stellte insgesamt eine zumeist konstruktive Zusammenarbeit mit der Klinikleitung, den Chefärzten sowie den leitenden Mitarbeitern fest. Geschilderte Defizite würden nicht von vornherein in Zweifel gezogen, sondern gründlich aufgearbeitet, um gegebenenfalls für Abhilfe zu sorgen. Als Problem erweise sich aber, dass die Notaufnahme im zunehmenden Umfang auch von Patienten aufgesucht werde, bei denen es sich nicht um dringende Fälle handele.
Die Patientenfürsprecherin berichtete neben Telefonkontakten und brieflich vorgetragenen Anliegen von 45 persönlichen Rücksprache mit Ratsuchenden in 2014. Oft gehe es einfach nur darum, dass jemand geduldig zuhöre. Es würden aber auch von den Betroffenen als schwerwiegend empfundene Sachverhalte vorgetragen. In der Regel werde Verständnis für die freundliche, den Patienten zugewandte Pflege und das ärztliche Bemühen unter den gegebenen Rahmenbedingungen geäußert.
Einige Ausschussmitglieder beklagten, zum Teil aus eigenem Erleben, die zu langen Wartezeiten in der Notaufnahme des Klinikums. Dies sei aber nicht für Fulda spezifisch, sondern hänge ganz offensichtlich auch mit der generellen Schwierigkeit zusammen, kurzfristig bei Fachärzten einen Termin zu bekommen. Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld versprach, begründeten Beschwerden nachzugehen und sie an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten.
Der Landkreis Fulda als Gesundheitsbehörde habe jedoch keinen unmittelbaren Einfluss auf die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten, führte Vize-Landrat Dr. Wingenfeld aus. „Uns bleibt im Grunde nur, immer wieder mahnend auf Probleme wie zu lange Wartezeiten hinweisen.“ Möglicherweise könnte auch das Gesundheitsnetz Osthessen den aus Sicht aller Beteiligten unbefriedigenden Missstand aufgreifen und Lösungsvorschläge entwickeln.
Erfreut nahm der Fachausschuss des Fuldaer Kreistags zur Kenntnis, dass es mit dem Krankenhaus in Gersfeld nach dem Wechsel in der Betriebsführung und eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen langsam wieder aufwärts geht. Dies ist auch die Hoffnung von Patientenfürsprecherin Helga Böhm, die die sehr individuelle Betreuung lobte. Für eine bessere Auslastung könnte sorgen, wenn die Öffentlichkeit mehr über die bestehenden Angebote in Gersfeld informiert wäre. +++ fuldainfo

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