Landwirte in Hessen und Bayern sollen für mögliche Einbußen durch den Bau der geplanten Fulda-Main-Leitung entschädigt werden. Wie der Übertragungsnetzbetreiber TenneT am Mittwoch mitteilte, wurde hierzu eine Rahmenvereinbarung mit den zuständigen Bauernverbänden unterzeichnet. Beteiligt sind die Kreisbauernverbände Hersfeld-Rotenburg, Fulda-Hünfeld, Main-Kinzig sowie der Bayerische Bauernverband.
Die Vereinbarung bildet die Grundlage für Entschädigungsregelungen zugunsten von Grundstückseigentümern und Bewirtschaftern, deren Flächen vom Verlauf der Stromleitung betroffen sind. Sie umfasst sowohl Entschädigungen für temporäre Nutzung während der Bauphase als auch für die dauerhafte Inanspruchnahme durch die Leitung.
Nach Angaben von TenneT stellt die Fulda-Main-Leitung ein zentrales Infrastrukturprojekt zur Verbesserung der Stromübertragung zwischen Nord- und Süddeutschland dar. Geplant ist eine 380-kV-Wechselstromleitung mit einer Gesamtlänge von rund 140 Kilometern. Sie soll die Umspannwerke Mecklar und Dipperz in Hessen mit dem Umspannwerk Bergrheinfeld/West in Bayern verbinden. Der Bau ist als Freileitung mit möglichen Teilabschnitten in Erdverkabelung vorgesehen. Die Inbetriebnahme des nördlichen Abschnitts in Hessen ist für 2029, die des südlichen Abschnitts in Bayern für 2031 geplant.
Mit der Rahmenvereinbarung soll Planungssicherheit für alle Beteiligten geschaffen werden. TenneT erhält dadurch eine verlässliche Kalkulationsgrundlage, während betroffene Landwirte und Eigentümer frühzeitig über ihre Entschädigungsansprüche informiert sind. Der Netzbetreiber bezeichnete den Vertragsabschluss als Ergebnis konstruktiver Verhandlungen, die von gegenseitigem Verständnis und Kompromissbereitschaft geprägt gewesen seien.
Auch die beteiligten Bauernverbände begrüßen die Vereinbarung. Sie diene als Basis für individuelle, freiwillige Gestattungs- und Entschädigungsregelungen zwischen TenneT und den betroffenen Flächeneigentümern.
Georg Praehäuser, Direktor für Wechselstromprojekte bei TenneT, bezeichnete das Projekt als „entscheidenden Baustein für die Energiewende und die Versorgungssicherheit in der Region“. Die nun geschaffene Vereinbarung ermögliche eine faire und transparente Umsetzung des Vorhabens. +++

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