Landkreistag: Neue Corona-Beschränkungen „richtiger Schritt“

Karliczek: Herbst und Winter große Herausforderung für Schulsystem

Der Deutsche Landkreistag hat die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Infektionen begrüßt. „Noch können wir eine zweite Welle verhindern. Die verabredeten Feier-Obergrenzen sind daher ein richtiger Schritt als eine von wenigen bundesweiten Leitplanken“, sagte Präsident Reinhard Sager (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sager rief dazu auf, an einer dezentralen Eindämmungsstrategie festzuhalten, die sich nach dem örtlichen Infektionsgeschehen richte. „So darf beispielsweise nicht schematisch entschieden werden, wenn es in einzelnen Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäusern zu Ausbrüchen kommt“, so der Landrat des Kreises Ostholstein. „Hier werden die Landkreise auch weiterhin die nötigen Maßnahmen ergreifen, um derartige Infektionsherde im Griff zu behalten.“

Karliczek: Herbst und Winter große Herausforderung für Schulsystem

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sieht das deutsche Schulsystem in der Corona-Pandemie vor schwierigen Monaten. „Herbst und Winter werden zu einer sehr großen Herausforderung für unser Schulsystem“, sagte sie dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Das müssen alle Verantwortlichen auch klar sagen.“ Wenn die Infektionszahlen insgesamt stiegen, würden davon auch die Schulen betroffen sein. „Wir sollten uns nichts vormachen.“ Es sei das Ziel aller Bundesländer, generelle Schulschließungen zu vermeiden. „Um bereits einzelne Schulschließungen zu umgehen, muss überall vor Ort rasch und entschieden reagiert werden, wenn in einer Klasse der Verdacht auf eine Infektion festgestellt wird“, führte die Ministerin aus. Ein wesentlicher Punkt sei: „Es müssen die möglicherweise betroffenen Kinder schnellstens in Quarantäne gehen und dann auch getestet werden.“ Sie hoffe, dass die Schnelltests rasch in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, so Karliczek. „Sehr hilfreich wäre, wenn zuvor darauf geachtet wurde, homogene Lerngruppen zu schaffen, um potenzielle Infektionsketten in einer Schule kurz zu halten.“ Aber auch die Gesellschaft sei stark gefordert. „Je mehr sich die Gesellschaft an die Anti-Corona-Regeln hält, desto mehr regulären Unterricht wird es geben“, sagte die Ministerin.

Lehrer sollten zu den ersten Geimpften gehören

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) wirbt dafür, dass Lehrer – sobald es einen Impfstoff gibt – besonders schnell gegen Corona geimpft werden. „Als Bundesbildungsministerin würde ich mir wünschen, dass Lehrerinnen und Lehrer aufgrund ihrer Vielzahl an Kontakten in der Schule zu den Ersten gehören, denen eine Impfung angeboten wird – insbesondere, wenn sie zu einer Risikogruppe gehören“, sagte sie dem „RND“ weiter. Das würde den Lehrern sicher die „verständlichen Sorgen vor einer Infektion“ nehmen. „Das würde auch helfen, den für die Gesellschaft so wichtigen Schulbetrieb aufrecht zu erhalten.“ Karliczek verwies darauf, dass das Robert-Koch-Institut, der Ethikrat und die Ständige Impfkommission gerade Empfehlungen entwickelten. „Die Impfung ist und bleibt freiwillig“, sagte sie. +++