Landkreis Fulda stellte Impfstrategie vor: Waideshalle soll als Impfzentrum fungieren

300.000 Impfvorgänge im Landkreis Fulda in 10 Monaten

Mitte Dezember sollen aller Wahrscheinlichkeit nach mit den ersten Impfungen gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 im Landkreis Fulda begonnen werden, dies gaben der Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide, und der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda, Frederik Schmitt, heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz zur Vorstellung der Impfstrategie für die Stadt- und den Landkreis Fulda in Fulda bekannt. Voraussetzung ist dafür die Zulassung eines Impfstoffes. Als hiesiges Impfzentrum soll die großflächige Waideshalle des Hotel- und Kongresszentrums Esperanto (Esperantoplatz, 36037) fungieren.

Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide

Landkreise und kreisfreie Städte mit ihren Gesundheitsämtern und unteren Katastrophenschutzbehörden sind vom Krisenstab der Hessischen Landesregierung damit beauftragt worden, bis zum 11. Dezember 2020 landesweit Impfzentren einzurichten. In diesem Zusammenhang soll mindestens ein Anlaufpunkt pro Landkreis und kreisfreier Stadt in Hessen mit Unterstützung der hessischen Hilfsorganisationen, des Technischen Hilfswerks und der Bundeswehr zur Verfügung gestellt werden. Nach vorherrschender Expertenmeinung ist eine Impfquote von 60 bis 70 Prozent notwendig, um die sogenannte „Herdenimmunität“ zu erreichen, was für den Landkreis Fulda bei circa 220.000 Einwohnerinnen und Einwohnern Impfungen bei 150.000 Personen bedeutet. Da aufgrund der Impfstoffkonstruktion vermutlich zwei Impfdosen notwendig seien, betrüge dies im Landkreis Fulda 300.000 Impfvorgänge. Die zweite Injektion des Wirkstoffs solle circa 3 Wochen nach der ersten Impfung erfolgen. Der Landkreis Fulda sieht eine Impfkapazität von fünf Impfungen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern vor, was rund 1.100 Impfungen / Tag entspricht.

Erster Kreisbeigeordnete des Landkreises Fulda, Frederik Schmitt

Neben dem Impfzentrum in der Waideshalle, ist der Einsatz ambulanter Impfteams in Einrichtungen pflegebedürftiger und / oder auf Hilfe angewiesener Menschen geplant. Bis die vom Krisenstab der Hessischen Landesregierung befürwortete Impfquote von 60 bis 70 Prozent abgehandelt sei, rechne man mit einem Impfprozess von etwa neun bis 10 Monaten, gegebenenfalls auch länger. Betrieben werden sollen die Impfzentren im Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche (von montags bis sonntags) in der Zeit von 07.00- bis 22.00 Uhr. Bei der Besetzung des Personals zur Durchführung der Impfungen strebt der Landkreis Fulda eine enge Zusammenarbeit von Ärzten sowie medizinischem Personal mit Hilfsorganisationen und niedergelassenen Ärzten an. Interessierte Ärzte sowie medizinische Fachangestellt, die hier unterstützen wollen, werden gebeten, sich über den Mailkontakt personal.impfzentrum@landkreis-fulda.de zu melden. Möglich ist hier sowohl eine haupt- als auch eine nebenberufliche Tätigkeit. Auch Personen mit medizinischer Qualifikation, die sich bereits im Ruhestand befinden, können eingesetzt können.

Der Terminkoordination soll durch das Land Hessen erfolgen. Eine Impfpflicht besteht keine. Die Impfungen sind kostenlos. Ein weiterer Einsatzbefehl wird die Betriebsaufnahme der Impfzentren einleiten. Die Kosten für die Maßnahme rechnet der Landkreis Fulda mit dem Land Hessen ab. Abschließend der Vorstellung der Impfstrategie im Landkreis Fulda sagte der Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide: „Das Entscheidende, was wir an die Bevölkerung adressieren müssen, ist: Es besteht keine Impfpflicht, sich impfen zu lassen – was es gibt, sind Chancen, die man gegen die Risiken abwägen muss.“ Er bittet die Bevölkerung im Landkreis deshalb, sich über die Impfung zu informieren, dies könne beispielsweise beim Hausarzt erfolgen. So kann im Impfzentrum der Impfprozess ohne größere Zeitverzögerungen vonstattengehen. Woide abschließend: „Ich finde es gut – und das sage ich jetzt nicht in Verantwortlichkeit des Landrates des Landkreises Fulda -, in einem Land zu leben, in dem sich die Bundesregierung wirklich Gedanken macht und nicht einfach sagt: Ich schaue mir mal die oberen Zehntausend an und wer sich impfen lassen will, naja der soll mal ein bisschen Geld zur Seite legen und dann schauen wir mal, sondern allen Menschen das Angebot unterbreitet, sich kostenlos impfen zu lassen. Für mein Befinden, eine wichtige Botschaft, um die uns manche Staaten in Europa und darüber hinaus beneiden.“ +++ fuldainfo jessica auth