Lambsdorff warnt vor Entfremdung zwischen Deutschland und den USA

Deutschland hat keinen Grund, mit erhobenem Zeigefinger herumzulaufen

Deutsch, Bundestag

Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff hat angesichts der aktuellen Ereignisse in den USA vor einer Entfremdung zwischen Deutschland und Amerika gewarnt. „Wir dürfen falsche Vergleiche nicht zulassen. Manche ziehen Parallelen zum chinesischen Verhalten gegenüber Hongkong. Dem muss man entschlossen entgegentreten“, sagte Lambsdorff der „Saarbrücker Zeitung“. Die USA seien ein freies Land. CNN sende Interviews mit Polizeipräsidenten, die US-Präsident Trump nahe legten, „die Klappe zu halten“. Wenn man das vergleiche mit der Situation in China, der Unterdrückung religiöser Minderheiten und der Hongkong-Proteste, „dann liegen da Welten dazwischen“, so der FDP-Politiker. „Es ist ja auch nicht so, dass es in Europa keine gewalttätigen Proteste gäbe. Man denke nur an die Gelbwesten in Frankreich“, so Lambsdorff. „Auch Deutschland hat keinen Grund, mit erhobenem Zeigefinger herumzulaufen.“ Das zeige der Mordfall Walter Lübcke vor einem Jahr, so der Liberale. „Die USA sind ein enger Partner, der durch eine schwierige Phase geht.“