Lambsdorff: May-Rücktritt könnte Brexit „einfacher machen“

Der FDP-Europapolitiker Alexander Graf Lambsdorff glaubt, dass ein Rücktritt der britischen Premierministerin Theresa May eine Brexit-Entscheidung „einfacher machen“ könnte. Ihre Gegner müssten dann zwar ihrem Deal zustimmen, wären „May dann aber los“, sagte Lambsdorff am Montag in der „Bild“-Sendung „Die richtigen Fragen“. Letztlich sei „der Druck auf May, zu gehen, enorm“. Eine immer noch mögliche Teilnahme an der Europawahl wäre ein „absurdes Spektakel“, so der FDP-Fraktionsvize. „Mit Theresa May ist wirklich niemand mehr zufrieden.“ Sie habe zwar nicht „total versagt“, aber „völlig überflüssigerweise eine Wahl ausgerufen, bei der sie dann verloren hat. Seit der Wahl ist sie ziemlich abhängig von einer ziemlich extremen nordirischen Partei. Und die führt sie sozusagen am Nasenring durch die Manege“, sagte Lambsdorff. Für den Europa-Experten ist klar: „Entweder die Briten treten aus oder sie ziehen den Artikel-50-Antrag zurück und bleiben drin.“ Un ionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) bezeichnete May in der „Bild“-Sendung als „tough“, machte gleichzeitig deutlich: „Das wird die Woche von oder gegen Theresa May. Sie schiebt und schiebt und schiebt – irgendwann kann sie die Verantwortung nicht mehr von sich weisen. Sie ist jetzt selbst in der Verantwortung und das weiß sie.“ In Großbritannien debattiert das Parlament am Montagnachmittag über das weitere Vorgehen beim geplanten EU-Austritt. Einige Minister sollen unbestätigten Medienberichten zufolge den Rücktritt von May anstreben. +++