Länder beschäftigen sich mit Künstlicher Intelligenz im Unterricht

Immer mehr Bewerber verwenden KI für Anschreiben

Die Bildungsministerien der Bundesländer stehen dem Einsatz sogenannter „künstlicher Intelligenz“ (KI) im Unterricht offen gegenüber, wollen aber die Lehrkräfte über die Nutzung entscheiden lassen. Generative KI-Anwendungen, die Texte oder Bilder erstellen, sind spätestens seit dem Erfolg von ChatGPT an Schulen ein Thema. Viele Ministerien haben dieses Jahr Leitlinien zum Umgang mit KI im Unterricht veröffentlicht, alle Länder bieten Fortbildungen und Tipps zur Anwendung.

In Ländern wie Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg oder Sachsen, in denen Informatik bereits Pflichtfach ist, ist das Thema KI im Lehrplan verankert. Der Einsatz der generativen KI liegt aber in der Verantwortung der Lehrkräfte – auch wegen Datenschutz und Nutzungsbedingungen. Mecklenburg-Vorpommern hat als erstes Bundesland allen Schulen einen KI-Assistenten über einen Drittanbieter bereitgestellt, wie der „Spiegel“ nun schreibt: so können Lehrkräfte und Schüler in unterschiedlichen Fächern ChatGPT datenschutzkonform nutzen, Bremen prüft diese Option. Ein Mindestalter von 13 Jahren für die Nutzung im Unterricht, wie es die Unesco empfiehlt, geben die Länder nicht vor.

Immer mehr Bewerber verwenden KI für Anschreiben

Immer mehr Bewerber verwenden künstliche Intelligenz (KI) für Bewerbungsanschreiben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Unternehmens Softgarden, über die der „Spiegel“ berichtet. Demnach haben 19 Prozent der Befragten schon KI beim Verfassen einer Bewerbung eingesetzt, knapp 42 Prozent können es sich vorstellen. Nur rund ein Drittel der Befragten erachtet das für Betrug. Vier Monate zuvor lag der Anteil der KI-Anwender um mehr als sechs Prozentpunkte niedriger. Die Entwicklung habe gravierende Auswirkungen auf die Bewerbungspraxis, glaubt Softgarden-Geschäftsführer Kirill Mankovski: „In absehbarer Zeit gibt das Anschreiben keinerlei Auskunft mehr über Motive oder Persönlichkeiten, sondern nur über den Stand beim KI-Know-how von Jobsuchenden.“ Das wirke sich gerade bei Jobs mit akademischem Hintergrund aus, wo aktuell sogar schon 23,6 Prozent KI fürs Anschreiben nutzen. Mankovski empfiehlt Arbeitgebern daher, auf das Anschreiben komplett zu ver  zichten. Einige sind diesen Schritt bereits ohne KI gegangen. So kündigte die Deutsche Bahn bereits 2018 an, Bewerbungen ohne den ausformulierten Brief anzunehmen, wenn es um Ausbildungsplätze geht. An der aktuellen Umfrage nahmen knapp 2.700 Menschen teil, die gerade ihre Bewerbung online eingereicht hatten. +++

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