Kurzarbeit in Deutschland nimmt wieder zu

Schwierige Zeiten ohne betriebsbedingte Kündigungen überstehen

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Nach aktuellen Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im März 41.800 Arbeitnehmer in Kurzarbeit, ein Jahr zuvor waren es nur knapp 27.000 Personen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Im Februar 2019 war die Zahl der Kurzarbeiter mit 44.500 noch höher. Ein Sprecher der BA sagte der SZ, der Beratungsbedarf bei den Firmen in Sachen Kurzarbeit sei gestiegen, allerdings „auf einem niedrigen Niveau“. Kurzarbeit hilft Firmen, Auftragsflauten in konjunkturell schwierigen Zeiten ohne betriebsbedingte Kündigungen zu überstehen. Das Kurzarbeitergeld, in der Regel 60 Prozent des ausgefallenen Nettoeinkommens, zahlt die Bundesagentur. Verglichen mit der Hochphase der Kurzarbeit vor etwa zehn Jahren ist die Zahl jedoch sehr gering: Im Krisenjahr 2009, als das Wachstum in Deutschland um fünf Prozent einknickte, waren bis zu 1,5 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit beschäftigt. Hunderttausende konnten nur so ihren Job behalte n. Die BA-Statistik zeigt auch, dass Firmen vermehrt Kurzarbeit anzeigen. Das signalisiert, dass Unternehmen verstärkt mit Hilfe des Kurzarbeitergelds schlechte Zeiten überbrücken wollen. So erhöhte sich die Zahl dieser Anzeigen von Mai 2018 bis Mai 2019 von knapp 6.700 auf gut 23.000. In den vergangenen Wochen hatten sich Meldungen über Firmen gehäuft, die erwägen, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken. +++