Kultursommer – 72 Veranstaltungen an 48 Orten

Kultur

Fulda. Kultur verbindet. Das zeigt sich zwischen Maintal im Main-Kinzig-Kreis und Tann in der Rhön Sommer für Sommer überdeutlich: Der Kultursommer Main-Kinzig-Fulda verbindet schon zum 16. Mal Künstler und Publikum über Kreis- und Genregrenzen hinweg. In diesem Jahr sind die Musik- und Kunstfreunde zu 72 Veranstaltungen an 48 Orten eingeladen, wo ein prall gefülltes Angebot aus Musik, Theater, Kabarett, Literatur, Film und bildender Kunst wartet. Träger sind die beiden Landkreise Main-Kinzig und Fulda. Das neue Programmheft ist ab sofort bei allen Kommunen der Kreise sowie bei allen Sparkassen erhältlich. Es steht auch im Internet unter zum Download bereit.

Die beiden Landräte Erich Pipa und Bernd Woide zeigten sich bei der Vorstellung des neuen Programms überzeugt, dass der Kultursommer erneut den Nerv des kunstinteressierten Publikums treffen werde. „In diesem Jahr liegt die Zahl der Veranstaltungen deutlich über der im Vorjahr, denn durch die Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst können wir das Angebot erweitern und Kindern und Jugendlichen einen zusätzlichen, „eigenen“ Kinderkultursommer bieten“, stellten Pipa und Woide in einer gemeinsamen Mitteilung fest. Sie unterstrichen zudem die hohe Bedeutung der kreisübergreifenden Kooperation als Aufwertung der Region entlang der Flüsse Main, Kinzig und Fulda. „Die attraktiven Kulturangebote in unserer reizvollen Landschaft, gerade im Sommer, zieht jedes Jahr Tausende an. Auch in diesem Jahr haben wieder wahre Publikumsmagnete genauso wie die kleinen, sehr speziellen Veranstaltungen Eingang in unser Programm gefunden. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich die vielen Highlights des Kultursommers schon mal fest im Kalender einzutragen.“

Eröffnet wird der Kultursommer am Samstag, 30. Mai, in Hofbieber-Kleinsassen. Dabei wird im doppelten Sinne ab 14 Uhr für den Kultursommer getrommelt. Anlässlich der Japanisch-Deutschen Kunstbegegnung und als klangstarker und grenzenüberwindender Auftakt für den Kultursommer erklingen in der Kunststation Taiko-Trommeln. So unterschiedlich die Kulturkreise von Japan und Deutschland, die Ausbildung und mitunter die Arbeitsweisen von Künstlern auch sind, so gibt es doch essentielle Gemeinsamkeiten, was die bildenden Künstler Hachiro Kanno und Claus Weber in ihrer gemeinsame Ausstellung demonstrieren: Ihre Werke gehen weit über das materielle Erscheinungsbild hinaus, haben spirituellen Charakter und sind Anlass, meditativ innezuhalten. Das Auftaktwochenende in der Kunststation Kleinsassen wird damit wie in den Vorjahren gleich ein Zeichen der kreativen Grenzüberschreitungen im Rahmen des Kultursommers setzen.

Der Auftakt in Hofbieber deutet an, dass der Kultursommer wieder darauf setzt, ein kulturell hochwertiges Programm in die Fläche – und nicht nur in die städtischen Zentren der Landkreise – zu tragen. „Wir folgen damit unserem Anspruch, eine Kulturreihe für die ganze Region zu schaffen, insbesondere auch in den Kommunen, in denen namhafte Schauspieler und Künstler seltener anzutreffen sind“, erklären die Landräte Pipa und Woide. Sie weisen zum einen auf die Fortsetzung langjähriger Reihen, darunter die namhaft besetzten Konzerte in der evangelischen Kirche in Maintal-Hochstadt, die Sommerlichen Musiktage auf Hof Trages (Freigericht), das Festival des europäischen Films im KUKI-Zelt in Schlüchtern, die Aufführungen der Opernakademie Bad Orb sowie den Tanner Musiksommer hin. Sie verweisen zum anderen auf die Kulturattraktionen in kleineren Orten, etwa das Barockkonzert mit Savoir Cuivre im Propsteischlossgarten von Hosenfeld-Blankenau am 21. Juni, die Programme in den Lützeler Kulturscheunen in Biebergemünd am 18. Juli und den literarisch-musikalischen Abend mit Tim Boltz in Burghaun am 24. Juli.

Die Organisatoren des Kultursommers haben in diesem Jahr viele Angebote für Kinder in ihr Programm aufgenommen, die in einem eigenen „Kinderkultursommer“ im Programmheft separat aufgelistet und beworben werden. Der Kinderkultursommer beginnt am Sonntag, 31. Mai, mit „Kinder des Lichts“, einem Mehr-Generationen-Singspiel in Maintal-Dörnigheim anlässlich von 70 Jahren Kriegsende, und endet am 29. August in Bad Salzschlirf mit Rockmusik für Kinder. Somit dürfen bereits die Kleinsten die Vielseitigkeit des Programmes kennenlernen.

Der besondere Dank der beiden Landräte geht an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, die den Kultursommer durch Fördergelder kräftig unterstützen. Das Ministerium fördert die Veranstaltungen mit einem Betrag von 50.000 Euro, den Kinderkultursommer zusätzlich mit 10.000 Euro. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen steuert 23.000 Euro bei. Außerdem sei die überregionale Bewerbung der Veranstaltungen durch das Kultursommerteam der beiden Landkreise ein wichtiger Erfolgsgarant.

Das vorliegende Programm bietet viele kulturelle Bonbons. „Literatur am Kirchplatz“ heißt ein Gemeinschaftsprojekt am 10. Juli. In Freigericht-Somborn, am Propsteiplatz in Hosenfeld-Blankenau und am Kirchplatz von St. Jakobus in Hünfeld begeben sich die Zuhörer zeitgleich auf die Spuren des Glaubens in der modernen Literatur. Eine regionale Musikbesonderheit verbirgt sich hinter dem Titel „Made in Großenlüder“. Lieder und Liedermacher aus der 8.400 Einwohner starken Gemeinde spielen am 18. Juli Open-air an der Burgpassage. In Gelnhausen-Meerholz heißt es am 25. Juli: Decken für die Liegewiese im Schlosspark mitbringen. Denn dort steigt das Sommernachtskonzert mit Picknick im Park. Zu den weiteren Höhepunkten im 16. Kultursommer-Programm zählen darüber hinaus der Auftritt von „Ma Valise“ im Kulturkeller Fulda mit ihren weiten musikalischen Stil-, Instrumenten- und Sprachsprüngen (3. Juni), das Gastspiel des Hamburger Quartetts „LaLeLu“ im Kilianstädter Herrnhof mit ihrer „A-cappella-Comedy“ (13. Juni), das Marktplatz-Spektakel in Nidderau, der Internationale Orgelsommer im Fuldaer Dom und eine Veranstaltung ganz im Zeichen der Tuben und Tubisten: „TUBIST was du bist“ im Begegnungszentrum der ehemaligen Synagoge in Kalbach-Heubach (4. September).

Abgerundet wird das Programm durch Konzerte von Chören und Orchestern, Jazzformationen, Soulbands, Barock-Ensembles mit historischen Instrumenten und Weltmusik-Formationen. Es werden Filmvorführungen, Theaterproduktionen und Land-Art-Projekte präsentiert. Aktuelle Stars und Sternchen wie Max Moor und Lulo Reinhardt sorgen für unterhaltsame Stunden. Zu den Attraktionen für Kinder und Jugendliche gehören die Märchen-Schnitzeljagd im Eichenzeller Schloss Fasanerie, das Märchenspiel „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ im Amtshof vor dem Brüder Grimm-Haus in Steinau und ein Mitmachtheater für die ganze Familie auf dem Kinderbauernhof Lönneberga in Fulda-Lüdermünd. +++ fuldainfo