
Am Samstag ist in Friedberg erstmals der „Tag der Kulturfördervereine Hessen“ veranstaltet worden. Mehr als 100 Teilnehmende aus Fördervereinen, Kulturinstitutionen, Verbänden und Kommunalverwaltungen kamen im „Theater Altes Hallenbad“ zusammen, um sich zu vernetzen und fortzubilden. Eingeladen hatte das Landesnetzwerk der Kulturfördervereine Hessen, das ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Diskussionen und Workshops organisiert hatte.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Timon Gremmels, Hessens Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. Er hob in seinem Grußwort die zentrale Rolle der rund 1.600 Kulturfördervereine im Land hervor. Diese trügen entscheidend dazu bei, kulturelles Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln, und seien eine wichtige Brücke zwischen Institutionen, Publikum und Gesellschaft. Die Gründung des Landesnetzwerks biete nun die Möglichkeit, Kräfte zu bündeln, Austausch zu fördern und die Anliegen der Vereine auch in Politik und Öffentlichkeit stärker hörbar zu machen. Hessen ist nach Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen das dritte Bundesland, das ein solches Netzwerk etabliert hat.
Kay-Hermann Hörster, Sprecher des Landesnetzwerks, betonte, dass das ehrenamtliche Engagement für Kultur keine Selbstverständlichkeit sei. Für die Zukunft gelte es, die Vereine besser aufzustellen, um Kultur und Engagement gleichermaßen zu sichern. Welche Wirkung Fördervereine entfalten können, machte Kulturmanagerin Elke Hesse in einem Impulsvortrag deutlich. Die Geschäftsführerin des Wiener Konzertsaals MuTh und künftige Intendantin der Bad Hersfelder Festspiele berichtete eindrücklich aus eigener Erfahrung über die Bedeutung ideeller und finanzieller Unterstützung in Krisenzeiten.
Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion tauschten sich Staatsminister Gremmels, Hesse und Hörster mit Christina Reinsch vom Museumsverband Hessen sowie Ulrike Petzold vom Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland (DAKU) über die Herausforderungen und Chancen in Hessen aus. Einig war sich das Podium, dass die Vereine mehr Sichtbarkeit benötigen, um ihre Rolle als Partner von Politik, Verwaltung und Kulturinstitutionen weiter zu stärken.
Workshops zu Themen wie Mitgliedergewinnung, Mittelakquise und Rechtsfragen rundeten das Programm ab. Zudem nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über aktuelle Praxisbeispiele auszutauschen.
Die Arbeit geht nun regional weiter: Noch in diesem Jahr sind drei Foren in Nord-, Mittel- und Südhessen geplant. Dort sollen Bedarfe der Vereine aufgegriffen, Lösungen erarbeitet und das Landesnetzwerk als zentrale Anlaufstelle für die ehrenamtliche Kulturförderung weiterentwickelt werden.
Das Landesnetzwerk Kulturfördervereine Hessen wurde 2023 auf Initiative des DAKU und der LandesEhrenamtsagentur gegründet. Ziel ist es, den rund 1.600 Fördervereinen im Land eine Stimme in Politik und Gesellschaft zu geben und ihre Zusammenarbeit zu stärken. Der „Tag der Kulturfördervereine Hessen“ sowie die Regionalforen werden vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie von der Kulturstiftung der Länder unterstützt. +++
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