Kühnert: „Clubhouse“ ist nur „halber Ersatz“ für die Eckkneipe

Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kevin Kühnert sieht das soziale Netzwerk „Clubhouse“ nur als „halben Ersatz“ für die Eckkneipe. Im „Spiegel“ lobte Kühnert die Möglichkeit, über die App „in relativ intimen Runden zusammenzukommen“. Einen ähnlichen Ton pflege er mit Freunden. „Aber in dem Moment, in dem die Kneipe wieder offen hat, ist das hier für mich keine brauchbare Alternative mehr“, sagte er. „Was ich seit Monaten vermisse, ist, Leute in den Arm nehmen zu können.“

Kühnert sprach gemeinsam mit Grünen-Vize Jamila Schäfer und FDP-Vorstandsmitglied Ria Schröder über die neue Plattform. Über seine Nutzung sozialer Medien im Allgemeinen sagte er: „Alles, was ich in sozialen Netzwerken mache, bin ich. Aber nicht alles, was ich bin, findet auf sozialen Netzwerken statt.“ Momente, in denen er „richtig schlecht gelaunt oder traurig“ sei, halte er von den Plattformen fern. Ria Schröder warf unterdessen Altbundeskanzler Gerhard Schröder im „Spiegel“ vor, sie bei einem Talk in „Clubhouse“ sexistisch behandelt zu haben.

Hintergrund war eine kritische Frage der FDP-Politikerin an Gerhard Schröder zu dessen Verhältnis zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin. „Ich habe die Frage direkt an ihn adressiert“, kritisierte die FDP-Politikerin. „Er hat daraufhin den Moderator angesprochen und über mich in der dritten Person gesagt, die Dame möge sich doch ein anderes Thema aussuchen. Dass da gewisse sexistische Untertöne mitschwangen, darüber kann man nicht hinwegsehen“, so Ria Schröder. „Das war eine absolute Unverschämtheit von ihm.“ +++