Kritik an Sommerlad-Plänen berechtigt?

Fulda. Die Firma Sommerlad möchte an der A7 eine größere Verkaufsfläche im Gewerbegebiet errichten und kündigt deshalb ihren Mietvertrag. Ein gefundenes Fressen für Ökonomen der Innenstadt und Schönwetterpolitiker. Sie echauffieren sich über die Pläne jenes Unternehmens, welches seit jeher die Region durch Arbeitsplätze und Steuerabgaben unterstützt hat. Der FDP-Kreischef Jürgen Lenders ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen, dass Herr Sommerlad eine „Erpressung“ ausübe. Ein heftiges Urteil von einem Mann, der sich schlecht in die Lage eines Geschäftsführers eines seit Jahren gewachsenen Einzelhandels versetzen kann.

Landrat Bernd Woide lehnt in der Regionalversammlung ein Großmöbelhaus schlichtweg ab, ohne die Motive der Firma Sommerlad zu hinterfragen. Der Eigentümer der jetzigen Sommerlad-Immobilie hat bereits veröffentlicht, dass ein neuer rechtsgültiger Mietvertrag bestehe. Hier stellt sich die Frage, ob Sommerlad nicht von der Opfer- in die Täterrolle gedrückt wurde. Hartmut Abel, Galeria-Kaufhof-Geschäftsführer und City-Marketing-Vorsitzender, warnt vor Umsatzeinbußen in der Innenstadt, und Stefan Wehner, Sprecher der Interessengemeinschaft Friedrichstraße, spricht über „Verschiebungen der Kundenfrequenzen“.

Außer Acht wird hierbei gelassen, dass dies schon eine jahrelange Problematik der Innenstadt Fulda ist. Bei Projekten wie den Kaiserwiesen oder dem Emaillierwerk schien es die Politik nicht zu beeindrucken, dass die Innenstadt leiden könne. Die Vorgehensweise von Sommerlad mag fragwürdig sein. Aber berechtigt das die Politik oder Vertreter der Innenstadt, über das Projekt öffentlich so herzuziehen, nur um positive Publicity zu generieren? +++ fuldainfo | kian akbari


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5 Kommentare

  1. Wir wissen nicht, welche Motivation hinter der Weigerung der Fuldaer CDU steckt, Sommerlad den Bau seines neuen Möbelhauses in der Größe und an dem Standort, wo er bauen möchte, zu genehmigen. Oft stecken dahinter alte Seilschaften, von denen der normale Bürger nichts weiß. Wer wieviel Geld dafür bekommt, daß man Sommerlad Steine in den Weg legt, ist ebenfalls unbekannt.

    Und noch etwas zu unserem "Schönwetterlandrat": Ich als Autofahrer ärgere mich jedesmal, wenn ich zum Landratsamt muss, daß dieser "Besucherparkplatz" zwar eine Einfahrt, aber keine Ausfahrt hat.

    Ein Landrat, der so wenig von Verkehrsplanung versteht, dass dabei ein solcher Unsinn herauskommt, keine Ahnung davon hat, welche Pleiten ein gewisser Herr B. mit seinen tollen "Stromprojekten" immer wieder produziert, sollte besser ruhig sein, wenn es um das Thema Sommerlad geht. Denn auch hier beweist der Herr CDU Landrat nur eines: Dass er wie viele seiner Parteifreunde absolut inkompetent ist.

    Armes armes Fulda!

  2. Ich kann mich nur anschließen. Für die Kommentare der FZ kann man sih nur schämen. Möchte man sich dann einmal dazu äußern, kann man eigentlich zu 99% davon ausgehen, dass der Beitrag gar nicht veröffentlicht wird. Man muß da schon sehr vorsichtig sein. Diese Regel gilt umgekehrt allerdings nicht für Herrn Volker Nies. Pressefreiheit ja, aber freie Meinungsäußerung leider nein.
    Ich habe die FZ zwar nicht aboniert, kann mich aber trotzdem auf dem Laufenden halten. Was ich komisch finde ist, hat man bis vor kurzem jemals etwas negatives vom Möbelpunkt Thalau oder Möbel Vey gehört? Wieso erst jetzt? Die Diskussion, ob Sommerlad bauen darf, oder nicht, läuft doch jetzt schon über Monate. Liegen diese Möbler so weit außerhalb, dass sie bisher nichts davon mitbekommen haben?
    Auch Herr Woide äußert sich negativ. Ist schon jemandem aufgefallen, dass seit einiger Zeit auch Prospekte vom Höffner gestreut werden? Warum hat dagegen niemand etwas einzuwenden? Für mich sieht es mittlerweile so aus: Buhl darf einen riesigen Laden bauen, Höffner darf die Kunden nach Gründau-Lieblos, nur Sommerlad darf nichts. Ich finde es geradezu lächerlich offensichtlih, dass Herrn Sommerlad so viele Steine in den Weg gelegt werden, wie nur irgendwie möglich.

  3. Ich kann Fuchs nur zustimmen! Nicht zu vergessen die unsägliche Berichterstattung einer heimischen TZ mit ihrem SR ...! Ein anders Möbelhaus darf aber durchaus mehr Innenstadtrelevante Flächen haben und auch etwas größer sein. Es ist so was von BILLIG! Man muss sich fasst Schämen ein Fuldaer zu sein!

  4. Es ist beschämend, wie sich die Fuldaer CDU-Politiker von den Fuldaer Unternehmern instrumentalisieren lassen und ihnen die Konkurrenz vom Leibe halten. Sie verantworten damit, dass einem Unternehmer untersagt wird, in dieser Region 30 Millionen Euro zu investieren und ca. 100 Arbeitsplätze zusätzlich zu schaffen. Übrigens Arbeitsplätze, die sich sicher unterscheiden von denen eines Billig-Möbelhauses. Die CDU-Leute interessiert überhaupt nicht, welche familiären Schicksale dahinter stehen, sie reden bloß immer nur an Sonntagen über die Förderung von Familien und machen an den Werktagen genau das Gegenteil. Die FDP sollte man nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Herr Lenders vertritt hier ebenfalls nur die Interessen einiger Händler in der Innenstadt. Dabei sollte eine liberale Partei eigentlich die freie Marktwirtschaft fördern und Wettbewerb zulassen. Das Gegenteil praktiziert Herr Lenders. Herr Abel vom Kaufhof sollte endlich mal zugeben, dass der Kaufhof in Fulda mit Kerber nichts mehr gemein hat, sondern weitgehend zu einem Klamottenladen verkommen ist. Es ist eine Unverschämtheit, was all' diese Herren den Bürgern in der Region zumuten. Es wird Zeit, dass das TTIP in Kraft tritt, dann dürften diese politischen Eingriffe ein Ende haben und die Marktwirtschaft wieder auf das zurückgeführt werden, was sie im Wettbewerb bewirken soll. Ob es Herr Sommerlad geschickt angestellt hat, ist eine andere Frage. Wahrscheinlich wäre die Reaktion der Fuldaer CDU-Leute die gleiche gewesen, auch wenn er so vorgegangen wäre, wie diese Leute jetzt ständig predigen. Die Innenstadt von Fulda hat sich selbst lahmgelegt. Sie ist an Einseitigkeit und Überflüssigkeit in den Geschäften nicht mehr zu überbieten. Wer in verschiedenen Dingen mehr Auswahl und bessere Preise haben will, fährt ohnehin schon entweder nach Kassel, Wächtersbach oder Gründau-Lieblos und geht nicht in eine völlig uninteressante Innenstadt mit Handy-Shops, Klamottenläden und Bäckereiketten.

  5. Bei der ganzen Diskussion om Sommerlad wird doch eins immer wieder außer acht gelassen.
    Das kaufverhalten verändert sich rasant und da sind in der Regel nicht die Händler Schuld, sondern wir als Käufer. Warum veröden denn die Innenstädte?
    Weil sie so attraktiv sind, weil sie immer die preisgünstigsten Produkte / Dienstleistungen anbieten, wir nur freundliche Verkäufer erleben die immer gut beraten, wir genügend freie und kostenlose Parkplätze vorfinden, etc.. Bestimmt nicht.
    Sie veröden, weil wir gerade dies nicht erleben und uns das Internet viele tolle Einkaufsmöglichkeiten bietet und wir sie als Käufer warnehmen.
    Wenn sich dann ein Geschäftsführer keine Gedanken macht, wie es weiter gehen soll, ist doch selber Schuld.
    Herr Sommerlad hat sich anscheinend Gedanke gemacht und die einzig richtige Entscheidung für sein Möbelhaus und auch Fulda getroffen.
    Da er mit seiner Webseite http://www.sommerlad.com nicht viel reißen kann, oder auch will (die Konkurrenz ist auch da zu groß), muss er vergrößern und auf die "grüne Wiese" gehen.
    Mit der Folge das er neue Käuferschichten erreicht, gute Umsätze macht, Arbeitsplätze sichert und in die Kommunalen Kassen auch einiges an Steuermittel reinspült. Soll das alles verloren gehen wenn Sommerlad nicht mehr existiert oder Pleite gehen. Dann bin ich einmal gespannt wie die erwähnten Lokal-Politiker die jetzt über die Sommerladpläne herziehen, in die leeren Kassen blicken, wenn die Steuern ausbleiben und die Schlange vorm Arbeitsamt länger wird.
    Übrigens gehen dann diese Arbeitslosen / Familien für die Innenstädte auch verloren!
    Und wegen der Angst das ein Möbelhaus auf der grünen Wiese Käufer aus der Innenstadt abwirbt. ich fahre wegen einem Blumentopf oder Vase nicht mit dem Auto auf die grüne Wiese, sondern beim Geschäft vor Ort.

    Was wir brauchen sind mehr Menschen mit Visionen. Vor allem in der Politik

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