Kritik an Ausweisung von Baugebieten in der Gemeinde Petersberg

Sind Baulücken eine Alternative?

Bürgermeister Carsten Froß

In den letzten Wochen und Monaten haben die Gemeinde Petersberg einige kritische Rückmeldungen zur geplanten Ausweisung von Neubaugebieten erreicht. Im Rahmen der baurechtlichen Vorschriften werden dabei selbstverständlich alle eingegangen Hinweise und Bedenken geprüft und abgewogen. Warum die Gemeinde erneut neue Baugebiete ausweist und nicht bei vorhandenen Baulücken innerhalb der Ortskernlagen Baurecht schafft, wurde häufiger kritisiert. „Das würden wir gerne tun“, versichert Bürgermeister Carsten Froß. „Allerdings stehen diese Baulücken in der Regel nicht im Eigentum der Gemeinde Petersberg, sondern sind in Privatbesitz. Unsere Einflussmöglichkeiten sind da sehr begrenzt, dennoch ist es Bestreben der Gemeinde, hier in Kontakt mit den Eigentümerinnen und Eigentümern zu treten“, so Froß weiter.

Was sind eigentlich Baulücken? Innerörtliche, unbebaute, von Gebäuden umgebene Areale, werden als Baulücken bezeichnet. Es kann sich dabei um Grundstücksteile oder um mehrere Grundstücke ortsüblicher Größe handeln. Sie sind sofort oder kurzfristig bebaubar und liegen an einer bebauten Straße, zwischen anderen bebauten Grundstücken. Außerdem sind Erschließungseinrichtungen ausreichend vorhanden oder können ohne erheblichen Aufwand hergestellt werden. „Das sind alles gute Voraussetzungen für eine Bebauung; dennoch liegen solche Grundstücke oft jahrelang brach“, muss Bürgermeister Froß feststellen.

Auch in der Gemeinde Petersberg gibt es diese Baulücken und bei Neuausweisungen von Baugebieten kommt dann immer wieder die Diskussion auf, doch erst einmal diese Baulücken zu schließen, bevor Erweiterungen durch gänzlich neue Baugebiete stattfinden. In Petersberg wurde daher ein Baulückenkataster angelegt, in dem alle betroffenen privaten Grundstücke erfasst sind. In den vergangenen Wochen wurden insgesamt 110 Eigentümerinnen und Eigentümer durch die Gemeinde angeschrieben und zur geplanten mittelfristigen Verwendung der Grundstücke befragt. Insgesamt erhielt die Gemeinde Petersberg bei dieser Aktion 24 Rückmeldungen.

Dabei gab es folgende Antworten:

  • Drei Eigentümerinnen und Eigentümer haben angegeben, dass sie ihr Grundstück innerhalb der kommenden fünf Jahre verkaufen wollen.
  • In fünf Fällen soll das Grundstück in den nächsten fünf Jahren bebaut werden.
  • 16 Eigentümerinnen und Eigentümer verdeutlichten allerdings, dass ihr Grundstück mittelfristig weder bebaut noch verkauft werden soll.
  • Sofern keine Rückmeldung erfolgte -so hatten wir es im Fragebogen angegeben- gehen wir von keiner Nutzung im Sinne einer Bebauung oder eines Verkaufs aus.

Als Ergebnis dieser Umfrage kann somit festgehalten werden, dass in den kommenden fünf Jahren von den 110 Baulücken voraussichtlich weiterhin 102 ungenutzt sein werden. Die Gründe hierfür können wir nur erahnen; liegen aber sicherlich überwiegend im familiären Bereich.

Fazit: Die Gemeinde Petersberg wird auch weiterhin durch eine behutsame und weitsichtige Ausweisung von Neubaugebieten nach Möglichkeiten suchen, um Bauwilligen und hier besonders jungen Familien aus unserer Gemeinde die Möglichkeit zu geben, in unserer Gemeinde Petersberg wohnen und leben zu können. +++