Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Fulda hat in ihrer jüngsten Tagung im Haus Oranien weitreichende Entscheidungen zur künftigen Gebäudestrategie getroffen. Nach intensiven Beratungen in den Gremien steht nun fest, welche kirchlichen Gebäude künftig Fördermittel für Baumaßnahmen und Sanierungen beantragen können. In ihrem Grußwort ordnete Pröpstin Sabine Kropf-Brandau die Entscheidungen in den übergeordneten kirchlichen Wandel ein. „Wir stehen in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Entscheiden wir uns, hoffnungsvoll zu sein – die Gesellschaft braucht uns“, sagte Kropf-Brandau und rief die Synodalen dazu auf, die anstehenden Veränderungen aktiv zu gestalten.
Im Rahmen der Gebäudestrategie wurde festgelegt, dass von den insgesamt 82 Gebäuden des Kirchenkreises künftig 25 als zuweisungsberechtigt gelten. Die Entscheidung folgt einer Vorgabe der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), die alle Kirchenkreise verpflichtet hat, ihren Gebäudebestand in einem sogenannten Ampelsystem zu bewerten.
„Die Gebäude sind Eigentum der Kirchengemeinden“, betonte Dekan Dr. Thorsten Waap in seinem Bericht an die Synode. Das Verfahren im Kirchenkreis Fulda sei beteiligungsorientiert und transparent verlaufen. Der Entscheidung sei ein mehrstufiger Beteiligungsprozess vorausgegangen: Nach der Frühjahrssynode im Mai 2025 waren die Kooperationsräume gebeten worden, den Austausch zur Zukunft der kirchlichen Gebäude fortzuführen und Prioritäten zu benennen. Die Rückmeldungen wurden im September im Bau- und Umweltausschuss ausgewertet, anschließend vom Kirchenkreisvorstand beraten und im Oktober final beschlossen.
„Die Einstufung in Gelb oder Rot bedeutet nicht automatisch das Aus für ein Gebäude“, stellte Waap klar. Ziel sei es, den Erhalt kirchlicher Gebäude langfristig zu sichern und dafür auch alternative Finanzierungswege zu prüfen. Dazu gehörten Fördermittel aus öffentlichen Programmen, Kooperationen mit Kommunen, ökumenische Nutzungskonzepte sowie die Einwerbung von Spendenmitteln. Auch eine grüne Einstufung sichere keine vollständige Finanzierung, so der Dekan weiter. „Uns ist bewusst, dass die Entscheidung für viele Gemeinden ein schmerzhafter Einschnitt ist – doch sie eröffnet zugleich Chancen, Kirche vor Ort zukunftsfähig zu gestalten.“
Neben der Gebäudestrategie befasste sich die Synode auch mit Haushaltsfragen. Die stellvertretende Kirchenkreisamtsleiterin Claudia Schröder stellte die geprüften Jahresabschlüsse 2024 für den Kirchenkreis und das Kirchenkreisamt vor. Der Haushaltsplan für die Jahre 2026 und 2027 wurde von Kirchenkreisamtsleiter Uwe Bornscheuer präsentiert und von der Synode beschlossen.
Ein weiteres Thema war die kirchliche Jugendarbeit. Derzeit ist eine neu geschaffene Jugendpfarrstelle ausgeschrieben. Die Jugendreferentinnen Valentina Hahner und Eva-Maria Sirsch stellten sich den Delegierten vor. Waap kündigte zudem eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Pfadfinderverband VCP Hessen an, um die kirchliche Jugendarbeit im Kirchenkreis zu stärken und neue Zugänge zu jungen Menschen zu schaffen.
Darüber hinaus informierte der Dekan über die Absicht, die Partnerschaft des Kirchenkreises mit Tansania neu zu beleben. +++

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