Am vergangenen Sonntag lud die Kreishandwerkerschaft Vogelsbergkreis zur traditionellen Freisprechungsfeier ins Wartenberg Oval in Angersbach ein. Kreishandwerksmeister Edwin Giese freute sich, rund 350 Gäste begrüßen zu dürfen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Freisprechung von 102 jungen Gesellinnen und Gesellen, die nun eigenverantwortlich in ihren Berufen tätig werden können.
Würdigung der Leistungen und Zukunftsperspektiven
Stefan Füll, Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, beglückwünschte die Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss und hob den hohen Wert von Fleiß, Ausdauer und Engagement hervor, die sie während ihrer Ausbildung gezeigt haben. Füll betonte, dass die heutige Freisprechung ein wichtiger Meilenstein in der beruflichen Laufbahn der jungen Handwerkerinnen und Handwerker sei, jedoch nur der Beginn einer Karriere, die kontinuierliches Lernen und Weiterentwicklung erfordert. Er ermutigte die neuen Gesellen, ihre Fähigkeiten weiter auszubauen, sei es durch zusätzliche Qualifikationen wie den Meisterbrief oder durch ehrenamtliches Engagement. „Als Handwerker stehen Ihnen viele Türen offen, und Ihre Fähigkeiten werden gefragt sein,“ so Füll. Er forderte die jungen Fachkräfte auch auf, ihre Leidenschaft für das Handwerk zu teilen und andere zu motivieren, ebenfalls eine handwerkliche Ausbildung zu absolvieren.
Grußworte des Landrats
Landrat Dr. Jens Mischak schloss sich den Glückwünschen an und betonte die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft. Er erinnerte an das Jubiläum von 75 Jahren Grundgesetz in Deutschland und stellte fest, dass Wohlstand ohne Anstrengung nicht zu erreichen sei. Mischak appellierte an die frischgebackenen Gesellen, als Botschafter für das Handwerk zu wirken und die Vielfalt und Bedeutung ihres Berufsstandes in die Öffentlichkeit zu tragen.
Perspektive der Junggesellinnen und -gesellen
Sabine Wahl, frischgebackene Feinwerkmechanikerin, sprach stellvertretend für alle neuen Gesellen und dankte den Ausbildungsbetrieben, Ausbildern und Berufsschulen für ihre Unterstützung während der Lehrjahre. Sie unterstrich die Bedeutung des Gesellenbriefes als wichtigen Meilenstein, betonte jedoch, dass das Lernen und die Weiterentwicklung nach der Ausbildung fortgesetzt werden sollten, um langfristig erfolgreich zu sein.
Talkrunde: Erfahrungen und Einblicke
Ein besonderes Highlight der diesjährigen Feier war eine erstmals durchgeführte Talkrunde zum Thema „Ausbildung“. Dabei berichteten zwei frischgebackene Gesellen über ihre persönlichen Erfahrungen während der Lehrzeit. Zusätzlich gab ein Ausbildungsbetrieb Einblicke in die Anforderungen und Herausforderungen der Ausbildung aus Unternehmersicht. An der Diskussion nahmen Alina Zimmermann (Tischlerin, Schreinerei Zinn GmbH & Co. KG), Till Schaaf (Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Hartmann Spezialkarosserien GmbH) und Kathrin Schmidt-Wagner (Schmidt Zimmerei Holzbau GmbH & Co. KG) teil. Moderiert wurde die Runde von der bekannten Autorin Traudi Schlitt. Die Runde bot den Zuhörern wertvolle Einblicke in die Praxis und verdeutlichte, wie wichtig die Ausbildung im Handwerk für die berufliche und persönliche Entwicklung ist.
Musikalischer Ausklang und kulinarische Stärkung
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Band „Hut ab“ aus Alsfeld, die mit ihrem Repertoire für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgte. Nach der besonderen Ehrung der Prüfungsbesten endete die Feierlichkeit mittags mit einem Imbiss, bei dem die Gäste „Vogelsberger Fingerfood“ genießen konnten und Gelegenheit hatten, sich in entspannter Atmosphäre auszutauschen. +++ pm