Kramp-Karrenbauer lässt Merkels Rolle in Landtagswahlkämpfen offen

Es ist auch eine Frage der Strategie

Annegret Kramp-Karrenbauer
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Rolle von Kanzlerin Angela Merkel in den anstehenden Landtagswahlkämpfen in Bremen und drei ostdeutschen Bundesländern offen gelassen. „Ob und wie sie sich in die Landtagswahlkämpfe einbringen wird, müssen die Landesverbände gemeinsam mit der Kanzlerin entscheiden“, sagte Kramp-Karrenbauer dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Es ist auch eine Frage der Strategie, ob man stärker regionale oder bundespolitische Themen in den Mittelpunkt stellt.“

Kramp-Karrenbauer nannte als Beispiel ihren letzten Landtagswahl als Ministerpräsidentin im Saarland im Jahr 2017. Man habe damals nicht gewollt, „dass aus der Wahl eine vorgezogene Bundestagswahl wird“. Deswegen habe Merkel in diesem Wahlkampf nur einen Auftritt gehabt. Dies sei mit ihr abgesprochen gewesen. Im Europawahlkampf werde Merkel „bei großen Veranstaltungen wie dem Wahlkampfauftakt dabei sein“, sagte Kramp-Karrenbauer. Zudem werde sie mit dem Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), europäische Auftritte absolvieren. Die Europawahl und die Bremer Bürgerschaftswahl finden am 26. Mai statt. In Sachsen und Brandenburg wird am 1. September gewählt, in Thüringen am 27. Oktober. Kramp-Karrenbauer äußerte sich auch zu ihrem Konkurrenten um den Parteivorsitz, Friedrich Merz. Merz decke weiter einen wichtigen Flügel der Partei ab. „Wir stehen in einem guten und engen Austausch.“

Eine Rolle im Parteivorstand gebe es für Merz derzeit nicht. „Er hat sich gegen eine Kandidatur für den Parteivorstand entschieden und das respektiere ich. Der Parteivorstand wurde in Hamburg für die nächsten zwei Jahre gewählt.“ Ihr Versprecher bei einer CDU-Veranstaltung, bei der sie ihre Parteikollegen als Sozialdemokraten ansprach, habe ihr schwer zu schaffen gemacht, sagte Kramp-Karrenbauer dem RND weiter. „Ich habe mich geärgert. Dieser Versprecher blieb den ganzen Abend in meinem Hinterkopf: Mist, Mist, Mist. Da ich versuche, Dinge immer so gut zu machen, wie es geht, habe ich mich natürlich geärgert.“ Irgendwann müsse man solche Vorfälle aber abhaken. „Das habe ich getan“, so die CDU-Chefin. +++