
Ein besonderes Kooperationsprojekt zwischen Schule, Unternehmen und Hilfsorganisation wurde am 9. Mai in Schlitz realisiert: Beim Bauunternehmen August Gluck fand ein innovativer Erste-Hilfe-Lehrgang statt, bei dem Theorie und realitätsnahe Praxisbeispiele eindrucksvoll miteinander verknüpft wurden. Die Besonderheit: Die theoretische Ausbildung wurde ergänzt durch realistische Unfalldarstellungen, bei denen der Schulsanitätsdienst der Integrierten Gesamtschule Schlitzerland (IGS) eine zentrale Rolle spielte.
Insgesamt nahmen 23 Mitarbeitende des Unternehmens an dem Lehrgang teil, der vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Lauterbach durchgeführt wurde. Lehrgangsleiter Sven Antener machte zu Beginn deutlich, dass 85 Prozent aller Erste-Hilfe-Leistungen im privaten Umfeld erfolgen – ein Grund mehr, die Grundlagen der Ersten Hilfe nicht nur für den Arbeitsplatz, sondern auch für Familie und Alltag ernst zu nehmen.
Nach dem theoretischen Teil, der am Vormittag im Büro stattfand, verlegte man die Veranstaltung am Mittag auf den Bauhof nach Queck. Dort warteten bereits 21 engagierte Schulsanis mit ihren Lehrkräften Rüdiger Saurwein, Tilo Schramm und Florian Sroka sowie das Team der Notfalldarstellung des DRK Lauterbach, Sabrina Fischer und Miriam Soetzen. Letztere sorgten mit eindrucksvoll geschminkten Verletzungen dafür, dass sechs realitätsnahe Übungsstationen entstehen konnten.
Ob Herzinfarkt, Kopfverletzung, verschluckter Fremdkörper, schwere Blutung oder abgetrennter Finger – die Teilnehmenden mussten in Zweierteams verschiedenste Notfallsituationen meistern, die nicht nur Fachwissen, sondern auch schnelles Handeln, Empathie und Teamarbeit erforderten. Dabei wurde besonderer Wert auf das Einhalten von Eigenschutzmaßnahmen und den korrekten Ablauf der Hilfeleistung gelegt.
Das Wetter spielte mit: Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen blieb auch Zeit für eine kleine Pause – inklusive Stärkung mit Familienpizzen. Die gute Stimmung tat der Konzentration keinen Abbruch, und so konnte am Nachmittag in der Abschlussrunde auf einen lehrreichen und gelungenen Tag zurückgeblickt werden.
Das Projekt blickt inzwischen auf eine zehnjährige Geschichte zurück. Bereits 2015 wurde die Idee von Oliver Gottwald (DRK Lauterbach) und Gernot Harnischfeger (IGS Schlitzerland) ins Leben gerufen. Mit Unterstützung von Carina Klimm, Gründungsmitglied der Schulsanis, und dem Bauunternehmen August Gluck wurde eine Kooperation aufgebaut, die heute als beispielgebend gilt. Firmenchefin Anita Schaub-Gluck war von Beginn an überzeugt vom Nutzen der Aktion – nicht zuletzt, weil sie ihren Mitarbeitenden eine praxisnahe und wirkungsvolle Ausbildung ermöglichen wollte.
Die realistischen Unfalldarstellungen haben sich als wertvolles pädagogisches Element bewährt – sowohl für die angehenden betrieblichen Ersthelfer als auch für die Schulsanis, die wichtige Erfahrungen in der Notfallversorgung sammeln können. In einer kleinen Abschlusszeremonie wurden die Leistungen aller Beteiligten gewürdigt, und es gab eine Siegerehrung für die besten Teams.
Ein besonderer Dank galt neben dem DRK-Ausbilder Sven Antener auch den Schulsanis, den engagierten Lehrerinnen und Lehrern, den Schminkteams und nicht zuletzt den Initiatoren Oliver Gottwald, Gernot Harnischfeger und Carina Klimm. Ihr Engagement habe es möglich gemacht, eine nachhaltige, praxisorientierte und bundesweit wohl einmalige Ausbildung zu etablieren. +++
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