Konow: „Perspektivlosigkeit hält weiter an“

Größere Lockerungen in Wirtschaftsbereichen gewünscht

Michael Konow, Foto: Studioline

Zu den Beschlüssen des Corona-Gipfels äußert sich Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda: „Wir begrüßen grundsätzlich, dass die Runde der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten gestern einen konkreteren Öffnungsplan beschlossen hat, auch wenn dieser durchaus mutiger und weitreichender hätte sein können. Statt private Zusammenkünfte, die oftmals Treiber des Infektionsgeschehens sind, zu erweitern, wären größere Lockerungen in Wirtschaftsbereichen, die über strenge Hygienekonzepte verfügen, zielführender gewesen.

Von einer stabilen Inzidenz von unter 50, ab der wirtschaftliche Aktivitäten in größerem Maße möglich wären, liegt die Region Fulda noch weit entfernt. Ob deshalb diese Öffnungspläne genug sind, um eine Insolvenzwelle in den vom bisherigen Lockdown betroffenen Branchen zu verhindern, bleibt abzuwarten. Auch ist offen, ob sich Maßnahmen wie Terminshopping wirtschaftlich für die Betriebe überhaupt lohnen. Bedauerlich ist, dass über Öffnungsschritte für Branchen, die nicht in dem Beschlusspapier genannt sind, erst am 22. März beraten wird. Dies bedeutet ein Anhalten der Perspektivlosigkeit. Wichtig ist nun, dass die Impfungen schnell vorangehen, dass Schnelltests auch wirklich flächendeckend verfügbar sind und vor allem, dass endlich digitale Tools für die Öffnung der Betriebe stärker und vollumfassender genutzt werden.

Diese umfassen neben der Corona-Warn-App beispielsweise Apps zum Hygienemanagement, Echtzeit-Daten und Prognosen, Smart Service Lösungen, Tickets- und Warteschlangenmanagement. Unsere Dachverbände DIHK und HIHK haben hierzu gemeinsam mit den IHKn bereits mehrere Ideenpapiere entwickelt und in den politischen Diskurs gebracht. Als IHK Fulda suchen wir derzeit Unternehmer, die die Krise als Chance genutzt oder einfach nur das Beste daraus gemacht haben und die ihre Erfahrungen mit anderen Unternehmer in offenen digitalen Formaten teilen möchten. Die Veranstaltungsreihe „FDChancennutzer im Dialog“ startet am 17. März um 10:00 Uhr. Denn wir müssen lernen, dauerhaft mit dem Corona-Virus zu leben und zu wirtschaften.“ +++