Konjunkturbericht der IHK Fulda – Eintrübung spürbar

Auch in Osthessen ist die allgemeine Konjunktureintrübung spürbar. „Unsere Herbst-Konjunkturumfrage zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen der gegenwärtigen Lage in den Unternehmen und den Erwartungen für die kommenden Monate“, erläuterte Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda die Ergebnisse. Die derzeitige Lage werde von über einem Drittel der befragten Unternehmen als gut bewertet, über 60 Prozent melden eine befriedigende und lediglich knapp 5 Prozent einen schlechten Geschäftsverlauf. Damit liegen diese Ergebnisse in etwa auf dem Niveau der Frühjahrsumfrage.

Deutlich vorsichtiger hingegen sind die Einschätzungen der osthessischen Unternehmen mit Blick auf die zukünftige Entwicklung. Hier erwarten rund 15 Prozent der Befragten einen Rückgang (im Frühjahr: 6,6 Prozent), von einer günstigeren Lage gehen nur 16,9 Prozent (Frühjahr: 37,4 Prozent) aus. Als Folge dieser Einschätzungen ist der Konjunkturklimaindex im IHK-Bezirk Fulda in der Herbstumfrage auf 114,9 Punkte gesunken (Frühjahr 2014: 131,1) und liegt damit auch unter dem Niveau der Herbstumfrage des vergangenen Jahres. „Damit wird deutlich, dass sich die Unsicherheiten über die Entwicklung in wichtigen Absatzmärkten und auch die aktuelle Wirtschaftspolitik in den Auftragsbüchern unserer Unternehmen niederschlagen“, so Stefan Schunck für die IHK Fulda.

Diese Einschätzung wird von allen Wirtschaftszweigen in etwa bestätigt. Bei den Industriebetrieben berichten 94 Prozent von einer befriedigenden bis guten aktuellen Lage; immerhin 75 Prozent gehen in den nächsten Monaten von einer etwa gleichen wirtschaftlichen Situation aus, 10 Prozent erwarten einen deutlichen Rückgang ihrer Aktivitäten. Ähnlich die Situation im Handel: Ganz wenige Befragte haben derzeit Anlass zum Klagen, aber in den kommenden Monaten erwarten auch hier rund 10 Prozent der Unternehmen einen Rückgang, 60 Prozent eine gleichbleibende Lage. Mit Blick auf das kommende Weihnachtsgeschäft sehen rund 30 Prozent der Händler steigende Umsätze in der nächsten Zeit. Besonders skeptisch ist die Dienstleistungsbranche: Hier erwarten über 20 Prozent der Firmen eine rückläufige Entwicklung in den kommenden Monaten.

Trotz der insgesamt zurückhaltenden Einschätzung bleiben die Investitionspläne der Unternehmen aber weitgehend stabil: 22 Prozent der Unternehmen berichten von zunehmenden, 63 Prozent von stabilen und lediglich knapp 15 Prozent von sinkenden Investitionen. Hauptmotiv für Investitionen sind in den Industriebetrieben Produktinnovationen, die in der nächsten Zeit auf die Märkte gebracht werden sollen. Die Beschäftigungssituation in Osthessen wird auch weiter auf hohem Niveau bleiben, lediglich 8,5 Prozent der Firmen gehen von einem Abbau der Mitarbeiterzahl aus, 10 Prozent wollen ihre Beschäftigtenzahl sogar steigern. Hauptrisiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung werden von den Unternehmen in einer möglicherweise nachlassenden Inlandsnachfrage, in steigenden Arbeitskosten und in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gesehen. „Die bundesweit spürbare Eintrübung der Konjunktur macht auch vor Osthessen nicht halt, weitere wirtschaftspolitische Belastungen der Unternehmen müssen daher dringend vermieden werden, um ein Abrutschen der Konjunktur zu vermeiden“, kommentierte Stefan Schunck die Umfrageergebnisse für die IHK Fulda. +++ fuldainfo