Nach einer zweijährigen Phase virtueller Tagungen trat der beratende Kommunale Trägerausschuss der RhönEnergie Fulda GmbH erstmals wieder per Präsenzmeeting zusammen. Vor dem Hintergrund der angespannten, nationalen Versorgungslage zeigten sich die Geschäftsführer des regionalen Versorgers entschlossen, die Herausforderungen anzunehmen.
Trotz der erheblichen Verwerfungen an den Märkten liegt das operative Ergebnis der RhönEnergie Fulda des Wirtschaftsjahres 2021 in den Bereichen Energie und Trinkwasser deutlich über Plan. Defizite gab es in der Verkehrssparte (Corona, steigende Kraftstoffpreise) sowie ebenfalls pandemiebedingt in der Bädersparte. „Der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2021 ist positiver als erwartet“, so Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer. „Ein wesentlicher Grund für diesen wirtschaftlichen Erfolg liegt darin, dass in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021 viele zusätzliche Kunden der RhönEnergie Fulda ihr Vertrauen geschenkt haben.“
Für Herausforderungen gerüstet
Von besonderem Interesse war für die Mitglieder des Ausschusses die Frage, wie die Geschäftsführer die aktuelle Lage der Gasversorgung bewerten. Der Russland-Ukraine-Konflikt hat das seit Mitte 2021 ohnehin schon drastisch gestiegene Preisniveau weiter in die Höhe getrieben. Vor diesem Hintergrund wurde kürzlich im Rahmen des Notfallplans Gas die so genannte „Alarmstufe“ ausgerufen. Dazu Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda: „Eine Prognose, wie sich die sehr angespannte Lage im Bereich Erdgas in den kommenden Monaten entwickeln wird, ist nicht möglich. Wir müssen jedoch von erheblichen Verwerfungen und damit verbundenen Preissprüngen ausgehen. Das hat insbesondere Wirtschaftsminister Robert Habeck immer wieder unmissverständlich betont.“
Die Entscheidungsträger der RhönEnergie Fulda-Gruppe seien mit allen Beteiligten permanent im Gespräch – sowohl auf Landes- und Bundesebene, mit der Bundesnetzagentur sowie den eigenen Großkunden, betont Heun. „Wir sind gut aufgestellt, um je nach Situation adäquat handeln zu können. Mit Blick auf die Preisentwicklung raten wir allen Kunden, schon jetzt freiwillig ihre monatlichen Abschläge zu erhöhen, um spätere, hohe Nachzahlungen zu vermeiden. Auch Energiesparen ist ein Gebot der Stunde, insbesondere im Bereich der Wärmeenergie. Je geringer der Verbrauch, desto länger können wir die begrenzt vorhandenen Erdgasmengen strecken.“
Mit Erneuerbarer Energie in die Zukunft
Die Energiewirtschaft befände sich in einer so noch nie erlebten Gemengelage, erklärten die beiden Geschäftsführer. Trotzdem seien für die nahe Zukunft in unterschiedlichen Bereichen Investitionen in Millionenhöhe geplant: So wurde die Akquisition von Freiflächen für PV-Anlagen intensiviert. Ziel ist es, den Anteil der erneuerbaren Energie im eigenen Portfolio deutlich zu erhöhen. Dazu wurden die zuständigen Tochtergesellschaften personell verstärkt. „Die Rahmenbedingungen werden schwierig bleiben,“ bilanzieren Heun und Dr. Meyer. „Doch wir haben alles getan, um uns gut vorzubereiten.“ +++ pm
