Kolb: IG bringt sich selbst in die Opferrolle

IG fühlt sich zensiert

Eichenzells Bürgermeister Dieter Kolb

Eichenzell. Bürgermeister Kolb hat die Zensurvorwürfe der Interessengemeinschaft (IG) „Kein Schredder“ zurückgewiesen. Laut Kolb bringe sich die IG, indem sie sagt, sie hätte zu wenig Zeit gehabt, selbst „in die Opferrolle.“ „Das stimmt so nicht“, betont der Eichenzeller Bürgermeister Dieter Kolb. Aus einem Schreiben an Herrn Sauer von der BI geht hervor, dass es lediglich darum ging, die Namen der Gutachter zu nennen und die Gutachten vorzulegen. „Beides wurde nicht eingehalten“, so Kolb.

IG fühlt sich zensiert

Edwin Balzter (CDU), Vorsitzender der Eichenzeller Gemeindevertretung, hat die Gutachter und Spezialisten der IG „Kein Schredder“ ohne Vorwarnung wieder ausgeladen. Der Grund waren nicht vorgelegte Inhalte der Vorträge. Die IG fühlt sich an Zensur erinnert und plant daher eine eigene Infoveranstaltung am 09. Mai in der Kulturscheune Eichenzell. Wenige Tage vor der Bürgerversammlung hat Balzter die Gutachter der IG „Kein Schredder“ wieder ausgeladen. Hintergrund sei nach der Interessengemeinschaft, dass bis Freitag letzter Woche die Inhalte der Vorträge vorgelegt werden sollten. „Wir haben Bürgermeister Kolb und Edwin Balzter mitgeteilt, dass wir die Referenten im Laufe dieser Woche benennen. Die Information, dass zwei unserer Gutachter sprechen können, haben wir erst letzte Woche Dienstag nach unserer Pressemitteilung bekommen. Referenten und die Vorträge sollten wir dann 3 Tage später bis Freitag bekanntgeben. Für jeden ist klar, dass in den Osterferien so was nicht von jetzt auf gleich zu organisieren ist und, dass die Vorträge unserer Referenten nicht fertig in der Schublade liegen. Zudem kommen die Fachleute nicht aus dem Raum Fulda, sondern aus der ganzen Republik. Was hier versucht wird, erinnert uns an Zensur. Nur die Informationen, die von Bürgermeister Kolb und Herrn Balzter freigegeben werden, dürfen die Bürger anscheinend erfahren. Die Infoveranstaltung der Gemeinde ist für die betroffenen Bürger uninteressant geworden, wenn nur von der Gemeinde bezahlte Befürworter und das Regierungspräsidium zu Wort kommen. Von Ausgewogenheit, Neutralität oder gar Objektivität, ist unseres Erachtens nichts zu spüren.“ so Daniel Sauer von der IG.

Die Interessengemeinschaft legt hierzu einen Auszug aus der E-Mail von Edwin Balzter (CDU) offen: „Der Bürgerinitiative ‚IG kein Schredder‘ hatten wir angeboten, zwei Redebeiträge von jeweils 10 Minuten vorzutragen. Voraussetzung hierfür war, dass uns die Vortragenden genannt und der Inhalt des Vortrages bis zum Freitag, 7. April 2017 vorgelegt werden würde. Das ist leider nicht geschehen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich diese Vorträge nun nicht mehr zulassen werde, da ich eine objektive Information der Bürgerinnen und Bürger aufgrund unbekannter Beiträge nicht sicherstellen kann“ so schrieb Balzter.

Die Bürgerinitiative „Kein Schredder“ wird nun am Dienstag, den 09. Mai 2017, in der Kulturscheune Eichenzell (Am Hof 2) eine eigene Informationsveranstaltung durchführen. Dort werden Fachleute der Interessengemeinschaft zu Wort kommen, die sich mit den Gutachten zu Staub, Lärm und Umweltgiften in der Luft und im Abwasser, auseinandergesetzt haben. Die IG hat für deren Tätigkeit schon über 20.000 Euro ausgegeben. Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND wird dort mit einem Infostand vertreten sein. Ein Stand zum Thema Staub und Lärm auf der Infoveranstaltung in Rothemann, wurde dem BUND von Herrn Balzter versagt. „Uns ist klar, dass Herr Kolb und Herr Balzter für ihr Verhalten umgehend ‚korrekte‘ Erklärungen liefern werden. Hier ist der mündige Bürger zum Lesen zwischen den Zeilen aufgefordert“, heißt es von Seiten der Interessengemeinschaft „Kein Schredder“ in einer Mitteilung abschließend. Bürgermeister Dieter Kolb weist nach den Zensurvorwürfen der IG „Kein Schredder“ jegliche Kritik zurück. +++