
Professoren jeglicher Gattung mischen sich unaufhörlich und ungefragt mit angeblich neuen Erkenntnissen in unser Leben ein. Täglich gibt’s Neues und längst Bekanntes zum Thema langes Leben, von Alkohol bis Zwiebelsaft. Lautes Singen unter der Dusche mit Heesters – „ich werde 100 Jahre alt“ - verlängert ein beschwerdefreies Leben! Das hat Professor Dr. Schlauberger festgestellt.
Nun forscht Schlauberger, finanziert durch ein millionenschweres Förderprogramm des Gesundheitsministeriums, mit Hilfe von Prof. Cannabis-Karl Lauterbach und in Zusammenarbeit mit dem Volksliedersänger Enzian-Heino, welcher Gesang den größten Erfolg verspricht, abgestimmt auf jeden von uns und rezeptfrei. Wegen Risiken und Nebenwirkungen wenden sie sich an den örtlichen Gesangverein oder an die Lärmschutzbeauftragte. Die Ergebnisse sind erstaunlich, aber für alle, die gerne singen, nicht überraschend, denn wir haben schon immer in der Badewanne gesungen, „die Wanne ist voll, juhuhu“ mit Helga Feddersen und Didi Hallervorden.
Hier die Hitparade der Anti-Aging-Dusch-Songs: für die Katholiken in Fulda Stadt und Land: letzte Strophe vom Bonifatiuslied „O Glaubensvater sieh die Not“, für die Fulder FKG-Narren: „Ich bin in Fulda verliebt“, und zusammen mit den Petersbergern: “Dee Mama ess vom Petersberch, dee Pappa ess vo Foll“, für die Rhöner das Kreuzberglied. Kinder singen „Es regnet, Gott segnet, die Erde wird nass“, Jugendliche: „17 Jahr, nasses Haar, so duscht sie mit mir“, frisch Vermählte: „Ihr Kinderlein kommet“. Und ich? Ich geh singend „im Frühtau zu Berge wir zieh'n fallera“ und „das Wandern ist des Müllers Lust“, „hinaus in Gottes schöne Welt“. Der Nepomuk auf der Haselbacher Bruck winkt mir fröhlich hinterher, Kreuzberg links ab, bitte sehr“, dort gibts prima Klosterbier, dass er jodelt und ruft: hoch lebe die Kreuzberger Luft“! Und hab ich beim Abstieg top fit den Kniebrecherhang überwunden, geht
s heim … zum Duschen!
Jetzt hat uns ein anderer Experte ab dem siebzigsten Lebensjahr jeglichen Alkohol verboten. Wie soll ich das überstehen, wo ich doch die 70 längst überwunden, Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht ausgeschaltet habe, aber auf mein Feierabendbierchen keinesfalls verzichten will?! So viel, ihr Schlauberger, zu euren andauernden, unerwünschten Verboten, Warnungen und Verhaltensanweisungen. Lasst uns einfach so vernünftig, gesund und munter leben wie bisher. Wir haben alles dafür: Rhöner Luft, bestes Brot, Schwartemagen, Pferdeklops, Flurgönder, de Dom, de Fraueberch, die Nonnekirch un Klosterlikör! Wir lassen uns von ihnen, Herr Prof. Dr. Schlauberger, unsre Gewohnheiten und unsre Lebensfreude nicht vermiesen. Keinesfalls werden wir unser Hochstift, unser Kreuzbergbier und unsre Johannesberger Riesling Spätlese von der Spaßbremse Cannabis-Karl Lauterbach durch Kiffen ersetzen lassen, darauf können sie sich verlassen, Sie, sie … Spaßverderber! Bleibt heiter und genießt das Abenteuer, lebendig zu sein. +++ dk
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