Kömpel diskutierte mit Alexander-von-Humboldt-Schülern

„Das hat aber jetzt mal richtig Spaß gemacht.“ Die Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel (SPD) war voll des Lobes für die interessierten Schülerinnen und Schüler der beiden Politik-und-Wirtschaft-Leistungskurse der Lauterbacher Alexander-von-Humboldt-Schule. Die jungen Männer und Frauen haben gerade die schriftlichen Abiturprüfungen absolviert. Aber von Zurücklehnen und Desinteresse nach dem ersten Abistress war während des eineinhalbstündigen Besuches der Sozialdemokratin keine Spur.

Arbeitswelt, Mindestlohn, Flüchtlingsproblematik, Griechenland, Freihandelsabkommen TTIP waren die großen Themen, die die Schülerinnen und Schüler ansprachen. Birgit Kömpel erklärte unter anderem, dass sie eine Abschaffung des „Soli“ erstmal nicht beschließen würde. Weiterhin erklärte sie, dass das Freihandelsabkommen TTIP auch die Chance biete, Standards für Arbeitnehmer global festzulegen. Sie ging aber auch auf die Risiken und die negativen Aspekte eines solchen Abkommens ein. Und bei aller Kritik sei es unmöglich, alle Griechen als faul oder korrupt zu bezeichnen. Hier verbreite ein Teil der Boulevardpresse negative Stimmung. Interessant war die Diskussion um die Politikverdrossenheit bei jungen Menschen. „Es gibt sicher Politiker, die denken, nichts für junge Leute tun zu müssen, weil die ja ohnehin nicht wählen gehen“, sagte Birgit Kömpel, die sich natürlich darüber im Klaren war, dass Powi-Abiturienten sich wohltuend von einem Gros der Jugend abheben.

Aber die Diskutanten waren sich des Problems natürlich bewusst. So kam es dem Kreis der Schüler der Vorschlag, das Fach Politik und Wirtschaft (Powi) zum Pflichtfach in der Oberstufe zu machen. „Ich halte dies für wichtiger als Sport oder Religion“, sagte eine Schülerin, die für diese Aussage Zustimmung aus dem Kreise ihrer Mitschüler erhielt. Zwar ist Schule und Bildung Sache der Länder, doch Birgit Kömpel versprach, diese Anregung an die Landespolitiker weiterzuleiten. Kömpels Dank zum Abschluss galt ihren Diskussionspartnern und ganz besonders den beiden Lehrkräften Gerd Jüngling und Karsten Krämer, die die Veranstaltung organisiert hatten. +++ fuldainfo