Bad-Griesbach. Der Rubel rollt in der Caravaningbranche. Bei Knaus Tabbert allerdings mit besonders hohem Tempo. Das Unternehmen, zu dem die Einsteigermarke Weinsberg, der Edelcaravanhersteller Tabbert und die Luxusmobilmanufaktur Morelo gehören, konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 26 Prozent auf 590 Millionen Euro steigern. Der Gewinn vor Steuern ist um 35 Prozent auf 54 Millionen Euro gewachsen. 20 823 Caravans, Reisemobile und ausgebaute Kastenwagen, die Knaus-Tabbert als Camping Utility Vehicles (CUV) bezeichnet, rollten aus dem Produktionsstätten in Jandelsbrunn (Bayrischer Wald), Mottgers (Main-Kinzig-Kreis) und Nagyoroszi in Ungarn.
Dass der Markt trotz der erheblichen Zuwächse nicht einfacher und der Kunde nicht anspruchsloser wird, das ist den Entscheidern in Jandelsbrunn sehr wohl geläufig. Neue Produkte und Verbesserungen sollen die Kunden daher begeistern. Star der Neuheitenschau ist unterdessen unbestritten der neue Van TI Plus, der nicht wie der Kastenwagen (oder CUV) Boxdrive den VW Crafter sondern dessen Schwestermodell MAN TGE nutzt und einen eigenständigen Aufbau im Sandwichformat hat. Längsbetten im Heck sind beim ersten Vertreter der neuen Baureihe das Argument, was immer mehr Camper überzeugt. Knapp sieben Meter lang ist der TI Plus mit Front oder Heckantrieb, das Basismodell mit einem 140 PS (103 kW) starken Zwei-Liter-Vierzylinder-Diesel kostet 64 990 Euro. Weitere Grundrisse in der Gewichtsklasse bis 3,5 Tonnen und sieben Meter Länge sollen folgen.
Beim Einkauf größerer Posten bei den Zulieferern werden die Konditionen einfach günstiger. Schön, wenn ein Hersteller das an den Kunden weitergibt. Ein weiterer handfester Vorteil ist die verbesserte Wintertauglichkeit der Kastenwagen. Eine neue Bodenisolation und modifizierte Formen der Wassertanks, die nun nicht mehr direkt an der Außenwand anliegen, sowie effizientere Heizsysteme steigern die Resistenz gegen Frost. Ebenfalls in leicht modifizierter Form geht die integrierte Baureihe Sun I an den Start, markantere Linienführungen mit mehr Chromelementen an Bug und Heck sind die wichtigsten Änderungen.
Bei der Schwestermarke Tabbert bekommt die Baureihe Da Vinci die Komplettausstattung der Finest Edition, die bislang nur für die Vivaldi-Modelle angeboten wurde, und das ohne Aufpreis. Neue Grundrisse, eine neue solide Tür und ein helles Design in warmen Farbtönen sind die wesentlichen Änderungen für die kommende Saison. Bei Weinsberg rollt das teilintegrierte Mobil Pepper künftig serienmäßig auf dem Peugeot-Chassis und wird von einem Vier-Zylinder-Diesel mit 160 PS angetrieben.
Knaus-Tabbert-Geschäftsführer Wolfgang Speck sieht den Konzern, der nach eigenen Angaben zu den größten drei Anbietern Europas gehört, mit diesem erneuerten Modellprogramm auf einem guten Weg. „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel“, sagt er, eine Umsatzsteigerung bis 2022 auf fast eine Milliarde Euro will er dennoch nicht ausschließen. +++ ampnet/mk/nh