Klotzsche: RhönEnergie soll Windpark-Projekt stoppen

Fulda. Mario Klotzsche, Vorsitzender der FDP Fraktion im Kreistag Fulda, fordert den Stopp des Windpark-Projektes „Buchonia“ der Rhönenergie Fulda in Schlüchtern/Sinntal. Die SynEnergie, eine Tochter des landkreiseigenen Energieversorgers RhönEnergie Fulda GmbH, will in der Nähe von Schloss Ramholz zwischen Schlüchtern und Sterbfritz einen Großwindpark mit neun Windrädern errichten. Nun liegt seitens des Regierungspräsidiums Darmstadt die Genehmigung nach Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) vor. „Dieses Projekt muss gestoppt werden. Der weitere Ausbau der Windkraft ist ökonomisch und ökologisch unsinnig. Für diese falsche Energiepolitik darf jetzt nicht auch noch eine kulturhistorisch wertvolle Landschaft mit dem Schloss Ramholz kaputt gemacht werden, noch dazu gegen den Widerstand der Menschen vor Ort und gegen den Willen der Gemeinde Sinntal“, so Klotzsche.

Solange Speichertechnologien fehlen, ist der weitere Ausbau der Windkraft – schon aus technischen Gründen -grundsätzlich abzulehnen. Obwohl es heute mehr als 24.000 Windräder gibt, müssen bei den häufigen windschwachen Wetterlagen trotzdem konventionelle Kraftwerke den Strombedarf erzeugen, während an den windstarken Tagen zu viel Windstrom im Netz ist und er ins Ausland verschenkt werden muss. „Und für diesen Unsinn zahlen die Verbraucher dann auch noch 23 Mrd. Euro an EEG-Umlage im Jahr“, so Klotzsche. Auch klimafreundlich ist diese Politik nicht, denn trotz massiver Förderung steigen die CO-2 Emissionen in Deutschland auf neue Höchststände. „Wenn dann Herr Bury als Geschäftsführer der RhönEnergie erklärt, dass mit diesen Windrädern ein Beitrag zu einer ‚nachhaltigen Energieversorgung‘ und zum Ausstieg aus der Kernenergie erbracht wird, grenzt das an Volksverdummung. Herr Bury weiß genau, dass das nicht stimmt. Mit dem Hinweis auf die fehlende Grundlastfähigkeit erneuerbarer Energien hat der Geschäftsführer in der Vergangenheit immer die Millioneninvestitionen der RhönEnergie in neue Gas- und Kohlekraftwerke begründet. Ausgerechnet Herr Bury, der für sein Millionendebakel mit den Gas- und Kohlekraftwerken den Ausbau der erneuerbaren Energien verantwortlich gemacht hat, singt nun das hohe Lied vom Öko-Strom“, so Klotzsche weiter.

Laut eigenen Planungen wollte die RhönEnergie, damals noch ÜWAG, ursprünglich 14 Windräder am Standort Schlüchtern/Sinntal errichten. Beim Baubeschluss in der ÜWAG-Verbandsversammlung im Juni 2012 waren es dann noch 10 Windräder und Gesamtkosten von 50 Mio. Euro. „Doch der eigentliche Grund für den Bau sind nicht ökologischen Gründe, sondern schlicht die Hoffnung, gestützt auf Subventionen, eine Rendite von 18 Prozent mit dem Projekt verdienen zu können.“, so Klotzsche weiter. Genehmigt hat das Regierungspräsidium am Ende neun Anlagen. „Was Herr Bury aber nicht sagt ist, dass für einige der Windräder umfassende Nutzungsbeschränkungen seitens der Behörde erlassen wurden, die den potentiellen Ertrag ganz empfindlich mindern werden. Ich bestreite, dass es volkswirtschaftlich und betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, einen Windpark zu betreiben, wo sich die Windräder nicht drehen dürfen, weil sie Fledermäuse und Greifvögel gefährden“, erläuterte Klotzsche.

„Für alle Großprojekte der Rhönenergie, das Gaskraftwerk Hamm, das Kohlekraftwerk Lünen, den Offshore-Windpark Borkum, wurden anfangs rosarote Renditen versprochen. Rausgekommen sind aber Millionenverluste und Baukostenexplosionen. Angesichts des wiederholten Missmanagements des Unternehmens habe ich die schlimme Vermutung, dass am Ende auch im Fall Windpark Buchonia eine Bruchlandung folgt. Nach meinen Informationen will eine Bürgerinitiative gegen die erteilte BImSchG-Genehmigung Klage einreichen, weil massive naturschutzrechtliche Bedenken, wie das Vorkommen streng geschützter Arten, nicht ausreichend berücksichtigt wurden.“, so Klotzsche weiter. Auch die Gemeinde Sinntal wurde im Genehmigungsverfahren übergangen und will sich zur Wehr setzen. „Ein solches Projekt, das volkswirtschaftlich unsinnig ist, wertvolle Natur- und Kulturlandschaften zerstört und gegen den Widerstand der Menschen errichtet werden soll, muss gestoppt werden“, so Klotzsche abschließend. +++ fuldainfo