Klitschko wirft Russlands Präsidenten Putin Großmachtstreben vor

Kiew/Moskau. Kiews Bürgermeister Witali Klitschko wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Großmachtsstreben vor. Klitschko sagte „Bild am Sonntag“: „Putin will ein neues großrussisches Reich aufbauen und nimmt dafür offenbar alles in Kauf, was es kostet.“ Der ehemalige Boxweltmeister sieht Putin durch den Umsturz in der Ukraine in Bedrängnis: „Durch die Revolution hatte Russland das erste Mal in der Geschichte keine Kontrolle mehr über die Ukraine. Der Erfolg und das Selbstbewusstsein, das wir durch die Revolution erlangt haben, ist eine Gefahr für Putin und seine Politik.“

Gleichzeitig erklärte sich Klitschko bereit, Putin die Hand zu reichen, „wenn dieser Handschlag Leben rettet“. Klitschko weiter: „Ich wollte genauso wie alle anderen in der Ukraine nach der Revolution nichts als Frieden. Aber Putin wollte etwas anderes.“ Es sei „unerträglich, wenn die Ambitionen eines Menschen das Leben von tausend anderen kosten. Putin sollte sich einmal die Bilder der jungen Männer anschauen, die im Osten fallen. Nur er hat das zu verantworten!“

Ohne die finanzielle Unterstützung Russlands, ohne die Waffenlieferungen, ohne die Medien-Propaganda, würde es den Krieg im Osten nicht geben. Klitschko sorgt sich auch um die Zukunft Russlands unter Putins Führung: „Es ist gefährlich, weil die Tendenz zurück zur UdSSR geht. Zuerst empfiehlt man, nicht in den Westen zu reisen. Dann empfiehlt man, keine westlichen Produkte zu kaufen. Und dann verbietet man sie irgendwann. Putin hat den russischen Soldaten jetzt das iPhone verboten. Facebook soll begrenzt werden. Das ist alles genau das, was wir in der Sowjetunion bereits erlebt haben, wir wollen aber nicht zurück in die Vergangenheit.“ +++ fuldainfo