Burghaun. Erst vor gut einem Jahr haben sich die Suchtkliniken Schloss Mackenzell und Mahlertshof zur Fachklinik „Neue Rhön“ zusammengeschlossen. Dadurch konnte die hohe Qualität bei der Patientenbehandlung trotz steigender Kosten weiter gewährleistet werden. „Wir haben mit der Standortzusammenführung der beiden Kliniken einen richtigen ersten Schritt getan, der aber noch nicht ausreicht, um die Suchtklinik dauerhaft zu sichern. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Klinik ein positives Betriebsergebnis, aber zur Erreichung einer stabilen Wettbewerbsposition bei steigenden Anforderungen des Marktes sind weitere Restrukturierungsmaßnahmen sowie Investitionen in Gebäude und Infrastruktur nötig, wofür aktuell keine ausreichenden Finanzmittel zur Verfügung stehen“, erklärt Klinikgeschäftsführer Hartmut Severing.
Vor diesem Hintergrund hat Geschäftsführer Hartmut Severing für den Trägerverein der Klinik, das Guttempler Hilfswerk e.V., beim Amtsgericht Fulda einen Antrag auf Sanierung unter Insolvenzschutz in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hat dem Antrag stattgegeben und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Mit dem ESUG, dem Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen, hat der Gesetzgeber seit 2012 hierzu die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen. Sie soll Unternehmen eine wettbewerbliche Auszeit ermöglichen, um sich wieder marktgerecht aufzustellen.
Das Besondere des Eigenverwaltungsverfahrens ist, dass der bisherige Geschäftsführer weiterhin im Amt bleibt und die Sanierung selbstständig durchführen kann. Dabei wird er durch die Sanierungsexperten des Beratungsunternehmens Buchalik Brömmekamp begleitet. Zudem hat das Amtsgericht Dirk Ritzenhoff von der Kanzlei Flöther & Wissing Insolvenzverwaltung zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Der Sachwalter übernimmt eine Aufsichtsfunktion und hat darüber hinaus die Aufgabe, die wirtschaftliche Lage des Schuldners zu prüfen. Die rund 70 Mitarbeiter wurden bereits in einer Mitarbeiterversammlung über das Verfahren informiert. Die Löhne und Gehälter sind in den nächsten drei Monaten über das Insolvenzgeld gesichert.
„Die Rehaeinrichtung bleibt während des Verfahrens weiterhin uneingeschränkt geöffnet. Die Anordnung der Eigenverwaltung hat keinerlei Auswirkungen auf den laufenden Geschäftsbetrieb. Es ist sichergestellt, dass alle Behandlungen aller Patienten weiter wahrgenommen und auch neue Patienten aufgenommen werden können“, so Geschäftsführer Hartmut Severing. Die Fachklinik Neue Rhön bietet stationäre Sucht-Rehabilitation für Menschen mit einer Alkohol-, Drogen- und Medikamentenabhängigkeit an. Sie verfügt in separaten Gebäuden über 34 Plätze für Männer und 21 Plätze für Frauen. Einzigartig ist, dass die Fachklinik die Versorgung der noch nicht schulpflichtigen Kinder während der Therapiezeiten der Eltern auf dem Gelände ermöglicht.
In dem Verfahren wird die Klinik von der Kanzlei und Unternehmensberatung Buchalik Brömmekamp aus Düsseldorf begleitet, die mit der Geschäftsführung ein Zukunftskonzept entwickelt. Dem Zukunftskonzept, das die Fortführung der Klinik und die Entschuldung aufzeigt, müssen später die Gläubiger zustimmen. Danach bestätigt das Amtsgericht Fulda das Konzept. Zudem wird Rechtsanwalt Philipp Künne die Klinikleitung vor Ort unterstützen. Der Sanierungsexperte hat erst kürzlich das Düsseldorfer Luisenkrankenhaus durch ein Eigenveraltungsverfahren erfolgreich begleitet. „Die Fachklinik Neue Rhön ist im operativen Bereich eigentlich kerngesund. Zudem ist sie derzeit sowie für die kommenden Monate voll ausgelastet. Die Eigenverwaltung ist der richtige Weg, um die Sanierung im Interesse aller Beteiligten umzusetzen. Im Verfahren müssen wir nun die grundsätzlichen Strukturen schaffen, um die Klinik so aufzustellen, das sie mittel- bis langfristig eine gute Chance im Gesundheitssektor hat“, erklärt Künne.
Das Zukunftskonzept wird deshalb eine strategische Neuausrichtung der Klinik vorsehen, bei der auch der Standort und die Trägerstruktur eine zentrale Rolle spielen. Als weiteren Schritt muss die Bettenkapazität deutlich gesteigert werden. Gegenwärtig werden auf dem Gelände Mahlertshof 55 Patienten behandelt. Um eine Suchtklinik wirtschaftlich profitabel zu betreiben, müssen künftig mindestens 80 Betten vorhanden sein. +++

Es ist bedauerlich, dass es "Kleiner" in der Fachklinik Neue Rhön nicht gefallen hat und jeder erlebt einen Klinikaufenthalt ja auch subjektiv und anders. Ein paar Aussagen möchte ich aber inhaltlich doch richtig stellen.
Die Insolvenz hat nichts mit schlechten Bewertungen von Patienten zu tun. Die Bewertungen der Klinik sind sowohl in den internen Zufriedenheitsfragebögen, also auch in den mündlichen Rückmeldungen der Patientinnen und Patienten direkt, als auch in den Rückmeldungen durch die Beratungsstellen, als auch in der unabhängigen Auswertung durch die Rentenversicherung und auch in anderen Bewertungsforen im Internet überwiegend positiv, was sich auch in den guten Belegungszahlen zeigt. Der laufende Kliniksbetrieb ist durch die Insolvenz nicht beeinträchtigt und es gibt auch keinen dadurch bedingten Personalabbau.
Es gibt im Hause 4 Aufenthaltsräume für Männer, 3 davon mit der Möglichkeit Fernzusehen und einer im besagten Essensraum. Fernseher in den Zimmern sind, wie in vielen Suchtkliniken nicht vorhanden, da es darum geht auch Dinge aktiv in der Gemeinschaft zu tun und nicht nur passiv alleine zu konsumieren. Dies ist also Teil unseres therapeutischen Konzepts, dass von vielen Patientinnen und Patienten als sinnvoll und hilfreich erlebt wird. Die Trennung nach Männern und Frauen in Teilen der Therapien und in den Speisesälen begründet sich im seit über 40 Jahre bestehenden geschlechtsspezifischen Therapieansatz der Klinik, der einen gewissen Schutzraum für traumatisierte Frauen bietet und die Therapie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Männern und Frauen und die unterschiedlichen Suchtentwicklungen abstimmt. Dieses Konzept ist auch klar auf der Homepage und in den Prospekten und Flyern beschrieben. Jeglichen Kontakt zwischen Männern und Frauen zu verhindern ist nicht Teil des Konzepts und soll somit auch gar nicht verhindert werden. Die Ergotherapie findet statt und die zuständige Ergotherapeutin hat auch den Maschinenschein. Weitere Eindrücke über die Klinik kann man sich gerne über die Homepage oder auch in einem persönlichen Gespräch einholen.
Wir sind jederzeit bereit Fragen zu beantworten und bieten Patientinnen und Patienten, die Interesse an einer Therapie haben, die Möglichkeit sich unverbindlich einen Eindruck vor Ort zu machen, ob diese Klinik die richtige für einen ist.
Stefan Werner
Leitender Arzt
Neue Rhön Fachklinik für Suchterkrankungen
Es war ja nur eine Frage der Zeit mit der Insolvenz bei den schlechten Bewertungen der Patienten. Ich war selbst 3 Monate dort und kann nur abraten. Kein Aufenthalstraum für Männer, die sich Abends im Essensraum treffen müssen und dort Geselligkeit vorspielen. Kein Radio, wurde weggenommen weil man angeblich zu laut beim Abendessen Musik gehört habe. Rauchen? Nur in 60 Meter Entfernung in einer kleinen Holzhütte bei Eis und Schnee. Was haben wir gefroren. 2 Gemeinschaftsräume mit Fernseher aber nicht auf den Zimmern und das soll modern sein? Speisesräume getrennt nach Frauen und Männern, oh, dass ist sehr modern und bitte keine Annäherungen zu den Frauen. Als ob man das verhindern könnte. Die Küche bietet gutes Essen, da kann man nicht klagen, da gibt es nichts zu meckern. Die Ergo ist ein Witz! Die Werkstätten sind geschlossen, weil keiner einen Maschinenschein hat. Einmal und nie wieder, dass habe ich auch der Rentenversicherung mitgeteilt und von deren Zuständen. Aber wer gerne ins Jahr 1850 versetzt werden will, der soll hingehen, ich auf jeden Fall nicht mehr. Es gib bessere Kliniken und vorallem viel moderner.
eigentlich kerngesund , voll ausgelastet aber die Handwerker schauen ins Leere wie so oft.Bei den Aussagen kann es einem als Geschädigter nur schlecht werden.