
SPD-Chef Lars Klingbeil hat nach dem Anschlag von Magdeburg zum Zusammenhalt aufgerufen. "Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft, als Land jetzt zusammenbleiben", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Nach dieser schrecklichen und brutalen Tat - wenige Tage vor Weihnachten - dürfen wir uns nicht spalten lassen."
Zugleich sprach sich Klingbeil dafür aus, neue Sicherheitsmaßnahmen zu prüfen. "Alle offenen Fragen müssen geklärt werden und dann konsequent mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verfolgt werden", sagte der Parteichef. "Es wird auch um die Frage gehen, ob zusätzliche Maßnahmen für die Sicherheit erforderlich sind." Klingbeil mahnte, dabei präzise vorzugehen.
Opferbeauftragter befürchtet hunderte Betroffene nach Magdeburg
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober, rechnet angesichts des jüngsten Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg mit mehreren hundert hilfsbedürftigen Betroffenen. "Das ist einer der größten Anschläge, die wir bisher zu verzeichnen hatten", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wenn man Tatzeugen und Ersthelfer mitrechnet, potenziert sich das auf eine hohe dreistellige Zahl betroffener Menschen."
Der FDP-Bundestagsabgeordnete erklärte: "Das Erleben kann mit großen psychischen Belastungen einhergehen. Betroffene sollten nicht denken, dass sie damit allein klarkommen. Je früher Hilfe greift, desto geringer ist die Gefahr, dass Schäden chronisch werden." Zu hoffen sei, dass in der Trauma-Ambulanz genug Plätze vorhanden seien.
Es gehe insgesamt zunächst darum, den Betroffenen die Möglichkeiten der finanziellen und psychosozialen Hilfen bekannt zu machen und die bereits bekannten Anliegen an die richtigen Stellen zu bringen, sagte Kober. "Wichtig ist, dass kein Anliegen unbeachtet bleibt." +++
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