Kindergarten in Eckweisbach wird erweitert

Förderbescheid übergeben

Einige Kindergartenkinder konnten mit der Zahl 117.800 Euro auf dem Förderbescheid schon etwas anfangen. Darüber staunten von links: Bürgermeister Hubert Blum, Vize-Landrat Frederik Schmitt, Kuratorin Sylvia Reinhardt, Pfarrer Carsten Noll, Kita-Leiterin Eva Möslein und Erzieherin Franziska Handwerk. Foto: Stefan Waldmann

Landkreise haben eine Ausgleichsfunktion für den kreisangehörigen Raum. Das heißt: Bei förderungsfähigen Investitionsvorhaben sollen in besonderer Weise die finanzschwächeren Kommunen bedacht werden. Für diesen Zweck steht den Landkreisen als haushaltspolitisches Instrument unter anderem der Kreisausgleichsstock zur Verfügung. Ein aktuelles Beispiel im Landkreis Fulda ist die Erweiterung des katholischen Kindergartens St. Michael in Eckweisbach.

Den Kindergarten in dem Hilderser Ortsteil besuchen 70 Kinder, darunter zwölf unter Dreijährige. Es gibt drei Gruppen und zwei Integrationsplätze. Im März, wenn wieder die Waldgruppe auf dem gemeindeeigenen Zeltplatz startet, wird die Gesamtzahl auf 75 steigen. In der Einrichtung sind 15 Erzieherinnen und ein Erzieher tätig. Im Vergleich zum Jahr 1993, als der Kindergarten in das damals neu errichtete Gebäude umzog, hat sich die Zahl der pädagogisch Mitarbeitenden verdreifacht. Die damit verbundenen Raumprobleme sind ein Grund, warum die Kindertagesstätte in Trägerschaft der katholischen Pfarrgemeinde Sank Michael erweitert werden muss. So wurde das Büro von Leiterin Eva Möslein bereits zu einem Spiel- und Besprechungszimmer umfunktioniert. Auch fehlen separate Besprechungsräume sowie ein Sozialraum für das Kita-Team.

Deshalb ist jetzt ein Anbau geplant, der insbesondere einen großen Multifunktionsraum und einen Personalraum beherbergen wird, wodurch sich die angespannte räumliche Situation im Hauptgebäude entspannen dürfte. Die Kosten für die Baumaßnahme sind mit 390.000 Euro veranschlagt. Davon übernimmt der Landkreis Fulda 117.800 Euro aus dem Kreisausgleichsstock. Den entsprechenden Förderbescheid hat Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt anlässlich eines Besuchs in dem Kindergarten an Pfarrer Carsten Noll überreicht, der von der Kuratorin Sylvia Reinhardt begleitet wurde. Auch das Land Hessen wird sich beteiligen, jedoch steht die genaue Höhe noch nicht fest. Falls dann noch eine Finanzierungslücke bleiben sollte, hat Bürgermeister Hubert Blum signalisiert, dass die Gemeinde Hilders für den Restbetrag aufkommen werde.

Bei der Entgegennahme des Förderbescheids zeigte sich Pfarrer Noll erfreut und dankbar, dass der Landkreis durch seine großzügige Unterstützung wesentlich dazu beitrage, den dringend notwendigen Anbau zu verwirklichen. Erziehung stelle heute ganz andere Forderungen als früher, denen der Träger und die Mitarbeiter des Kindergartens durch ein immer besseres Qualitätsmanagement gerecht werden wollten. Ausdrücklich lobte Pfarrer Noll die gute Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde, die Bürgermeister Blum als „reibungs- und geräuschlos“ bezeichnete. Auch führte der Bürgermeister aus, dass die Gemeinde die anstehende Investition beim Kindergarten in Eckweisbach angesichts ihrer vielfältigen anderen Verpflichtungen in der Kinderbetreuung mit zwei weiteren Kindertagesstätten im Kernort und in Simmershausen nicht alleine stemmen könnte.

Erster Kreisbeigeordneter Schmitt betonte, dass der Landkreis Fulda besonders den kreisangehörigen Kommunen, die finanziell nicht so auf Rosen gebettet seien, bei einer in die Zukunft gerichteten Weiterentwicklung ihrer sozialen Infrastruktur unter die Arme greifen wolle. Auch aus diesem Grund sei der Kreisausgleichsstock durch den Zufluss von originären Kreismitteln deutlich aufgestockt und der Fördersatz für investive Maßnahmen der Städte und Gemeinden in Kinderbetreuungseinrichtungen auf 30 Prozent erhöht worden, unterstrich Vize-Landrat Schmitt: Er dankte den Beschäftigten des Kindergartens St. Michael für ihr tägliche Wirken zum Wohl der ihnen anvertrauten Kinder. Diese Tätigkeit sei anspruchsvoll, aber auch sinnerfüllend – und angesichts von jährlich 2.100 Geburten im Landkreis am Arbeitsmarkt stark nachgefragt. +++