Deutschlands Kfz-Händler und Werkstätten haben vor Beginn der Koalitionsberatungen zum Diesel und Fahrverboten vor Umtauschprämien für ältere Modelle gewarnt. Der Verband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes sieht als Folge von Tauschprämien eine Welle von gebrauchten Dieselfahrzeugen auf die Branche zurollen, berichtet die „Welt“. Er fürchtet einen deutlichen Wertverlust der Autos. „Das wird viele Kfz-Betriebe, die mit Gebrauchtwagen handeln, in Existenznot bringen“, sagte Verbandspräsident Jürgen Karpinski der Zeitung. Dabei würden die Betriebe schon jetzt stark unter der Dieselkrise leiden.
„Unsere Händler haben derzeit 400.000 Euro-5-Diesel auf den Höfen stehen. Die sind so gut wie kaum zu verkaufen, und wenn dann nur mit deutlichem Wertverlust. Viele werden regelrecht verschleudert“, sagte der Verbandspräsident. „Das sind Autos im Wert von fünf Milliarden Euro.“ Die Wertminderung liege pro Fahrzeug aktuell bei 30 bis 40 Prozent. „Wenn jetzt als Folge der Umtauschprämie eine Welle weiterer Gebrauchtdiesel auf den Markt kommt, sinkt der Wert weiter“, so Karpinski. „Dann kriegen einige in der Branche ein echtes Problem.“
Die geplanten Nachrüstungen der Motoren älterer Diesel werde nicht zu langen Wartezeiten führen. „Die Kapazitäten, um einen Großteil der Euro-5-Diesel umzurüsten sind da. Wir haben knapp 40.000 Betriebe mit 500.000 Mitarbeitern“, sagte Karpinski. „Eine Nachrüstaktion in ähnlicher Größenordnung haben wir damals beim Einbau der Partikelfilter auch hinbekommen.“ Die Kunden müssten nicht mit völlig überforderten Werkstätten und endlos langen Wartezeiten rechnen. „Wenn alle auf einmal kommen, wird man einen Termin für sein Auto machen müssen und dann wird das abgearbeitet“, so der Verbandspräsident. +++
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