KfW rechnet mit bis zu 100.000 Hilfsanträgen

Um die Antragsflut zu bewältigen, ordne die KfW dem Sonderprogramm alles andere unter

Die staatliche Förderbank KfW rechnet mit bis zu 100.000 Corona-Kredit-Anträgen. Er stelle sich auf bis zu 100.000 Anträge ein, sagte Vorstandschef Günther Bräunig dem „Handelsblatt“. Welches Kreditvolumen die Unternehmen dabei insgesamt abrufen, wagt er nicht zu prognostizieren. „Es gibt einfach keinen Präzedenzfall.“ Nach Bräunigs Einschätzung könnte die Coronakrise für die deutsche Wirtschaft schlimmere Folgen haben als die Finanzkrise 2008. „Die Corona-Pandemie stellt alles in den Schatten, was wir bislang erlebt haben“, sagte der KfW-Chef. Um die Antragsflut zu bewältigen, ordne die KfW dem Sonderprogramm alles andere unter. „Aktuell sind fast 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt oder indirekt mit dem Aufbau und der Umsetzung der Corona-Hilfe befasst – mit steigender Tendenz“, sagte Bräunig. Das Hilfsvolumen der Bundesregierung bewertete er als ausreichend. „Wenn wir allein die Maßnahmen im Nachtragshaushalt und im Wirtschaftsstablisierungsfonds zusammenzählen, dann kommen wir in Deutschland auf eine Summe, die fast einem Viertel unserer jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht.“ Er sprach sich dafür aus, die bislang vorgesehene Mithaftung der Banken beizubehalten. „Ich halte es für wichtig, dass bei den Banken eine Mithaftung von zehn beziehungsweise 20 Prozent verbleibt. Das erscheint mir die entscheidende Mindestgrenze zu sein.“ Einige Banken und Wirtschaftsverbände hatten sich bei der Bundesregierung dafür eingesetzt, die Haftungsgrenzen des Staates zugunsten der Banken weiter anzuheben. +++