Katholikenrat des Bistums Fulda setzt auf vertieften ökumenischen Dialog

Matthias Raschendorfer, Dr. Norbert Zander, Bettina Faber-Ruffing, Wolfgang Schuchert, Gerda Mattern . (v.l.) Foto: Mechthild Struß

Der Katholikenrat des Bistums Fulda spricht sich entschieden für die Intensivierung des ökumenischen Dialogs aus. Anlass hierfür ist unter anderem die Haltung von Papst Leo XIV., der zu Beginn seiner Amtszeit die Bedeutung der Ökumene hervorgehoben und seine klare Absicht bekräftigt hat, sich weiterhin für eine „volle sichtbare Gemeinschaft“ zwischen den Kirchen einzusetzen. Nach seinen Worten könne das Ziel einer Einheit im Glauben nur durch respektvolles Zuhören und einen geschwisterlichen Austausch erreicht werden.

Diese Linie findet im Bistum Fulda breite Unterstützung. Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Vereinbarung über die ökumenische Zusammenarbeit zwischen dem Bistum und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck geschlossen. Das Dokument bekräftigt die gemeinsame Absicht, auf allen Ebenen und in allen Bereichen kirchlichen Handelns den gegenseitigen Austausch zu pflegen, gemeinsames Wirken anzustreben und konfessionelle Unterschiede als Bereicherung zu verstehen. „In naher Zukunft möchten wir den konkreten Austausch mit der Synode der evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck intensivieren“, betont Dr. Norbert Zander, Sprecher der Projektgruppe Ökumene des Katholikenrats.

Auf lokaler und regionaler Ebene existiert bereits eine Vielzahl ökumenischer Initiativen. Dazu gehören unter anderem das ökumenische Gebetsfrühstück in Fulda, das Friedensgebet sowie der jährliche Weltgebetstag. Auch beim Hessentag 2026 wird die Zusammenarbeit sichtbar werden: Dort ist ein gemeinsamer Auftritt der evangelischen und katholischen Kirche in Fulda geplant. Darüber hinaus werden vielerorts Kirchen und Pfarrheime gemeinsam genutzt, und an zahlreichen Schulen ist gemischt-konfessioneller Religionsunterricht etabliert. Das ökumenische Miteinander beschränkt sich zudem längst nicht mehr auf die evangelische Landeskirche, Freikirchen und die katholische Kirche. Aufgrund jüngerer Migrationsbewegungen bringen auch Christinnen und Christen aus orientalischen und orthodoxen Kirchen neue Impulse und Perspektiven in den Austausch ein.

Vor dem Hintergrund einer zunehmenden gesellschaftlichen Distanz gegenüber Kirche und Glauben sieht der Katholikenrat in der Ökumene ein wichtiges Instrument zur Stärkung christlicher Präsenz und Botschaft. „Gerade angesichts der wachsenden allgemeinen Abwendung von Kirche und Glaube erwacht in christlichen Kreisen ein stärker werdendes Bedürfnis, mit gemeinsamen Kräften die Sache Jesu weiterzutragen“, erklärt Matthias Raschendorfer aus der Projektgruppe. +++


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