Kassenärzte halten Impfpflicht im Notfall für einzigen Ausweg

Die Praxen arbeiteten schon seit eineinhalb Jahren im Ausnahmezustand

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung befürchtet, dass nur eine allgemeine Impfpflicht für eine ausreichende Impfquote gegen das Coronavirus sorgen wird. „Die Impfpflicht wird der einzige Ausweg sein, wenn es nicht gelingt, die restlichen 13 Millionen Erwachsenen, die noch nicht geimpft sind, zu impfen“, sagte KBV-Vize Stephan Hofmeister der RTL/n-tv-Redaktion. Die Kassenärzte hätten sich immer dafür eingesetzt, durch Vertrauen und Werbung eine Impfquote zu erreichen, die helfe. „Das ist jetzt nicht der Fall ganz offensichtlich, sodass also tatsächlich jetzt so etwas wie eine Impfpflicht diskutiert werden muss.“ Bedauerlicherweise habe die Politik bereits ganz am Anfang die Pflicht kategorisch ausgeschlossen. Sollte sie eingeführt werden, rechnet Hofmeister nicht mit stärker werdenden Konflikten in den Praxen zwischen Personal und eigentlichen Impfgegnern. Die Praxen arbeiteten schon seit eineinhalb Jahren im Ausnahmezustand und seien erschöpft. „Das kann kaum noch schlimmer werden.“ +++