Kassen-Experte für Negativ-Liste von Igel-Leistungen

Wartezimmer

Berlin. Individuelle Gesundheitsleistungen (Igel) ohne nachgewiesenen Nutzen sollen nach Auffassung der Krankenkassen in eine Negativ-Liste aufgenommen werden, an der sich Patienten im Arztgespräch orientieren können. Trotz einer entsprechenden Forderung sogar des Deutschen Ärztetages sei eine solche Liste „nie erstellt worden“, rügte Christian Weymayr, Sprecher des Informationsportals „Igel-Monitor“, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Der „Igel-Monitor“ ist ein Angebot des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, auf dem medizinische Leistungen wissenschaftlich bewertet werden, die nicht von den Kassen übernommen werden. Auch Bernd Zimmer, Vizepräsident der Ärztekammer Nordrhein, hat keine Vorbehalte gegen eine solche Schwarze Liste. Die Ärztekammern könnten zwar nicht die Arbeit wissenschaftlicher Fachgesellschaften machen, „aber ich denke nicht, dass die Ärztekammern gegen Negativ-Listen wären“, so Zimmer.

In deutschen Arztpraxen werden Hunderte Igel-Leistungen wie etwa Augeninnendruck-Messungen oder zusätzliche Ultraschalluntersuchungen angeboten. Viele davon seien für die Patienten nutzlos, kritisieren Verbraucherschützer. +++ fuldainfo