Karwoche und Ostern im Fuldaer Dom

Größte Rhönklapper der Welt auf dem Domplatz

Fulda. Am Palmsonntag beginnt die Heilige Woche oder Karwoche, in der die Kirche des Leidens und Sterbens und an Ostern dann der Auferstehung Christi gedenkt. Am Palmsonntag (9. April) ist um 10.30 Uhr feierliche Segnung der Palmzweige in der Michaelskirche, danach Prozession zum Dom. Das anschließende Pontifikalamt zum diözesanen Weltjugendtag wird Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez halten. Der Fuldaer Jugendkathedralchor unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber wird einen Chorsatz von L. Lawton sowie moderne Chorsätze singen, zum Teil im Wechsel mit der Gemeinde, begleitet von einer Band; an der Orgel Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser. Die Abendmesse im Dom findet um 18.30 Uhr statt.

Am Gründonnerstag (13. April) wird Bischof Heinz Josef Algermissen mit den Priestern des Bistums um 9.30 Uhr im Dom die „Chrisam-Messe“ feiern. Die Chrisam-Messe hat ihren Namen von den heiligen Ölen, die an diesem Tag geweiht werden und bei der Sakramentenspendung sowie kirchlichen Segnungen und Weihen in den Gemeinden Verwendung finden. Der Hauptgottesdienst am Gründonnerstag, das feierliche Abendmahlsamt, findet wieder um 19.30 Uhr statt. Zelebrant ist ebenfalls Bischof Algermissen. Der Domchor Fulda unter Leitung von Domkapellmeister Huber wird Chorsätze aus der „Dorischen Messe“ von J. Rosenmüller sowie weitere von M. Duruflé, H. Schütz, A. Bruckner, J. Cererols und T. L. de Vitoria singen. Domorganist Prof. Kaiser spielt zum Auszug J. S. Bachs „Dorische Toccata“. Die Kirche gedenkt bei der Abendmahlsfeier, mit der das österliche Triduum vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung Christi eröffnet wird, vor allem der Einsetzung der heiligen Eucharistie.

Am Karfreitag (14. April), an dem das Leiden und Sterben Christi im Mittelpunkt steht, zieht im Gedenken an den Opfertod Jesu um 9.30 Uhr wieder die traditionelle Karfreitagsprozession vom Dom aus zur Stadtpfarrkirche. Um 15 Uhr beginnt im Dom die Karfreitagsliturgie mit Wortgottesdienst, Kreuzverehrung und Kommunionfeier, die Regens Dirk Gärtner zelebriert. Der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Huber singt dabei „Christus factus est“ von G. F. Anerio, „Popule meus“ von T. Gabriel, „O Crux ave“ von A. Unterguggenberger, „Also hat Gott die Welt geliebt“ von M. Franck und „O Haupt voll Blut und Wunden“ von J. S. Bach (im Wechsel mit der Gemeinde).

Am Ostersonntag (16. April) beginnt um 5 Uhr im Dom die Osternachtliturgie. An Lichtfeier und Wortgottesdienst mit Erneuerung des Taufbekenntnisses schließt sich die österliche Eucharistiefeier an. Zelebrant ist Domdechant Prof. Dr. Werner Kathrein. Es erklingen Scholagesänge zur Osternacht. Die Auferstehung Christi, das älteste Fest der Christenheit und Höhepunkt des Kirchenjahres, wird am Ostermorgen in der Fuldaer Kathedralkirche mit feierlichen Gottesdiensten begangen, die auch kirchenmusikalisch herausragend mitgestaltet werden. So feiert um 10 Uhr Bischof Heinz Josef Algermissen ein Pontifikalamt (Lateinisches Hochamt), zu dessen Abschluss er den Päpstlichen Segen erteilt. Der Domchor unter Leitung Franz-Peter Hubers wird bei diesem Gottesdienst „Missa in F“ mit Orchester von F. X. Brixi sowie weitere Chorsätze singen; an der Domorgel Prof. Kaiser, der zum Auszug Bachs „Präludium in Es-Dur“ intoniert. Weitere Eucharistiefeiern im Dom sind die Auferstehungsmesse mit den Kirchenchören St. Simplizius und St. Blasius um 8 Uhr und die Abendmesse um 18.30 Uhr.

Am Ostermontag (17. April) wird Domdechant Prof. Kathrein um 10 Uhr im Dom ein Kathedralamt feiern. Der Jugendkathedralchor (A-, B- und C-Chor) unter Leitung des Domkapellmeisters wird dabei die „Missa secunda“ mit Bläsern von H. L. Hassler sowie Chorsätze von S. Rommelspacher, H. Beuerle, W. H. Monk und J. Cererols singen, zum Teil im Wechsel mit der Gemeinde; an der Orgel Prof. Kaiser, der zum Auszug die „Incantation pour un jour saint“ von J. Langlais spielt. Um 18.30 Uhr wird wie an Sonntagen eine Abendmesse gefeiert.

Stichwort: Ostern – Christen glauben an Leben nach dem Tod

An Ostern feiern Christen die Auferstehung Jesu von den Toten. Im Zentrum des christlichen Glaubens steht das Bekenntnis, dass der Gottessohn durch sein Leiden und Sterben am Kreuz den Menschen den Weg zum ewigen Leben geöffnet hat. Höhepunkt des Kirchenjahres ist daher die Feier des heiligen Triduums (lat. „Zeitraum von drei Tagen“), die sich von Gründonnerstagabend bis Ostersonntagmorgen erstreckt. An diesen drei heiligen Tagen, die durch die Liturgie zu einer Feier verknüpft sind, werden Leiden und Tod, Grablegung und Auferstehung Christ in der Liturgie begangen. Die Gläubigen vollziehen den Gang zum Kreuz und zum Grab rituell nach. Sie sind sich bewusst, dass sie dadurch selbst zu Zeugen dieser historischen Ereignisse werden. Sie hören am Ostertag den Ruf des Engels am Grab, der im Markusevangelium überliefert ist: „Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier“.

Als Termin für das Osterfest legte die erste allgemeine Kirchenversammlung, das Konzil von Nizäa, im Jahr 325 den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fest. Aus diesem Grund variiert das Osterdatum von Jahr zu Jahr. Mit einer fünfzigtägigen Festzeit, an deren Ende das Pfingstfest (griech. „pentekosté = der fünfzigste Tag“) steht, wird das Ostergeschehen gefeiert. Zuvor stehen die vierzig Tage der Vorbereitung der Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnen. Die Zählung der Tage ergibt sich durch den Umstand, dass die Sonntage vom Fasten ausgenommen sind.

Die Feier der Osternacht wird seit der Urkirche als eine nächtliche Liturgie begangen. Sie soll nach Sonnenuntergang beginnen und beendet sein, wenn das Licht am Ostermorgen erstrahlt. Im römischen Ritus der katholischen Kirche gliedert sich die Osternacht in vier große Teile. Am Beginn wird ein Osterfeuer gesegnet, an dem die Osterkerze entzündet wird. In feierlicher Prozession wird die Kerze in die dunkle Kirche gebracht und ein feierlicher Lobgesang (Exsultet) auf das Licht angestimmt. Sodann folgt ein längerer Wortgottesdienst. In den Lesungen erinnern sich die Gläubigen an die wunderbaren Taten Gottes in der Geschichte, die Erschaffung der Welt und den Durchzug Israels durchs Rote Meer. Eingeleitet durch das Orgelspiel, das seit dem Gründonnerstagabend verstummt war, wird das Halleluja gesungen und anschließend der biblische Auferstehungsbericht verlesen. Darauf folgen die Weihe des Taufwassers und vielerorts die Taufe von Erwachsenen oder Kindern. Dadurch werden Menschen in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. In der anschließenden Eucharistiefeier (griech. „eucharistein = Dank sagen“) wird dann das Ereignis der Auferstehung festlich begangen. Hier empfangen die Gläubigen auch die hl. Kommunion (lat. „ c ommunio = Gemeinschaft“).

Größte Rhönklapper der Welt auf dem Domplatz

Am heutigen Montag konnte man die größte Rhönklapper der Welt auf dem Domplatz zu besichtigen. Die Klapper ist vier Meter lang und etwa 1,90 Meter hoch und ist fest verbaut mit einem zweiachsigen Anhänger. Hergestellt hat diese Klapper Robert Zentgraf aus Hofbieber-Obernüst, der mit ihr auf das in der Region beheimatete Brauchtum des „Karfreitagsklapperns“ aufmerksam machen möchte. Danach ersetzen an Karfreitag und Karsamstag traditionell „Klapperkinder“, zumeist Messdiener, die Kirchenglocken, ziehen mit hölzernen Klappern durch die Orte und laden auf diese Weise zum Gottesdienst ein. +++