Kanzlerin kritisiert Anti-Islam-Bewegung Pegida

Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel

Berlin. Das hat gesessen. Die Reaktionen auf Angela Merkels Neujahrsansprache zeigen, dass die Kanzlerin die richtigen Worte gefunden und die Richtigen angesprochen hat. Vor allem die AfD bellt zurück wie ein getroffener Hund. Zwar wird Merkels Appell, den „Pegida“-Aufrufen nicht zu folgen, bei denen, die das jeden Montag in Dresden schon tun, kaum verfangen. Aber er wird vielleicht weitere Teilnehmer abhalten.

Denn Angela Merkel – und übrigens auch die Kirchen in ihren Neujahrsbotschaften – haben deutlich gemacht, dass die dort gezeigte Ausländerfeindlichkeit und Ablehnung von Flüchtlingen sich weder mit dem christlichen Weltbild verträgt noch mit der Tradition der DDR-Bürgerbewegung. Die sei, so die aus Ostdeutschland stammende Kanzlerin, nicht von „Kälte, ja sogar Hass im Herzen“ geprägt gewesen. Und tatsächlich: „Pegida“ ist eine üble Karikatur der damaligen Montagsdemonstrationen. Für die CDU-Vorsitzende gibt es kein Wackeln nach rechts. Weder in der Flüchtlingsfrage noch europapolitisch. Noch, darüber hat sie nicht gesprochen, aber das ist ihre tägliche politische Praxis, gesellschafts- und familienpolitisch.

Die Neujahrsansprache war damit auch eine klare Ansage an jene in der eigenen Partei, die damit liebäugeln, den durch die Moderne überforderten Bevölkerungskreisen ein wenig entgegenzukommen wie zuletzt Ex-Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Oder ein bisschen mit der AfD zu kooperieren. Merkel gibt dem keinen Millimeter Raum. „Auch im kommenden Jahr sollten wir gemeinsam alles daran setzen, den Zusammenhalt unseres Landes zu stärken. Er macht unsere Gesellschaft menschlich und erfolgreich.“ Dem ist nichts hinzuzufügen, so die Lausitzer Rundschau. +++ fuldainfo