Kantar/Emnid: Union und AfD verlieren – FDP legt zu

Mehrheit sieht Mitverantwortung bei AfD für rechtsextreme Gewalt

Wahltrend

Die Union in der neuesten Kantar/Emnid-Umfrage in der Wählergunst nachgelassen. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Kantar wöchentlich für die „Bild am Sonntag“ erhebt, verliert die Union im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt und kommt nun auf 27 Prozent der Stimmen. Die Grünen bleiben unverändert bei 20 Prozent. Die SPD kommt ebenfalls unverändert auf 15 Prozent der Stimmen. Die AfD verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt und liegt nun bei 14 Prozent. Die Linkspartei kommt unverändert auf 10 Prozent der Stimmen. Die FDP kann dagegen einen Prozentpunkt zulegen und liegt nun bei 7 Prozent. Für eine der sonstigen Parteien würden sich 7 Prozent der Befragten entscheiden.

Mehrheit sieht Mitverantwortung bei AfD für rechtsextreme Gewalt

60 Prozent der Bundesbürger sind überzeugt, dass die AfD eine Mitverantwortung für rechtsextremistische Gewalttaten wie die in Hanau trägt. Das ergab eine weitere Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar/Emnid für die „BamS“. Nur 26 Prozent der Befragten glauben dies nicht, 14 Prozent sind unentschlossen. Nach Hanau fordern zahlreiche Politiker ein härteres Vorgehen gegen die AfD. „Die AfD hetzt gegen Flüchtlinge, gegen Muslime, sie hetzt gegen Menschen mit Migrationsgeschichte in unseren Parlamenten, in sozialen Netzwerken und bei Veranstaltungen auf offener Bühne. Sie macht Rassismus salonfähig und nennt das auch noch bürgerlich„, sagte die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) der Zeitung. Genau dieser Rassismus bereite „den Boden für solche grausamen Taten, wie wir sie jetzt in Hanau erleben mussten“. Sie sei nach Hanau „noch stärker davon überzeugt, dass die AfD vom Verfassungsschutz beobachtet werden muss“, so die CDU-Politikerin weiter.

Laut Kantar/Emnid sind 49 Prozent der Meinung, dass vom Rechtsextremismus die größte Terrorgefahr in Deutschland ausgeht. Lediglich 27 Prozent halten islamistischen Fundamentalisten für die größte Bedrohung, sechs Prozent sehen sie im Linksextremismus. 46 Prozent der Befragten sind zudem der Ansicht, dass die deutschen Sicherheitsbehörden zu wenig auf die Gefahren achten, die vom Rechtsextremismus ausgehen. 41 Prozent der Befragten teilen diese Meinung nicht. Für die Erhebung befragte Kantar/Emnid für die „Bild am Sonntag“ am 20. Februar 2020 insgesamt 502 Personen. Die Fragestellungen lauteten: 1. „Von wem geht Ihrer Ansicht nach die größte Terrorgefahr in Deutschland aus?“ 2. „Achten die deutschen Sicherheitsbehörden Ihrer Ansicht nach zu wenig auf die Gefahren, die vom Rechtsextremismus ausgehen?“ 3. „Meinen Sie, dass die AfD eine Mitverantwortung für rechtsextremistische Gewalttaten trägt?“ +++