Kampf um die Deutungshoheit der deutschen Geschichte

FDP Fulda: Geschichte des Judentums in Fulda muss eine dauerhafte Präsenz erhalten

Die Freien Demokraten Fulda haben sich durch Dr. Michael Imhof durch die Wanderausstellung „Judentum in der Region Fulda – Emanzipation, Antisemitismus, Vernichtung“ an der Hochschule Fulda führen lassen. Die Ausstellung versteht die 400-jährige Geschichte des Judentums in der Region nicht allein als Vorgeschichte des Holocausts, sondern stellt sie in ihrem Eigenwert dar. Sie erklärt, wie aufgrund der vielfachen Tätigkeitsbeschränkungen, denen die Juden unterworfen waren, ihre Situation über die Jahrhunderte prekär blieb.

Durch Fleiß, Bildungshunger, einer hohen Bereitschaft zur Mobilität, gegenseitiger familiärer Unterstützung und viel Mut zum Aufbruch haben sich viele jüdische Familien dennoch einen gewissen Wohlstand erarbeiten und ihren Kindern oder Enkeln eine akademische Ausbildung finanzieren können. Von hieraus ließe sich sogar eine Brücke schlagen zum Unternehmergeist der Start-up-Nation Israel.

Hannah Pütter, Vorsitzende der JuLis Fulda: „Es ist unglaublich ermutigend, wie hier vielfach diskriminierte Menschen aus wenig Großes geschafft haben. Dieser Wille, sich nicht unterkriegen zu lassen, hat mich sehr beeindruckt. Später hat sich dann der ganze Hass und Neid auf sie entladen. Das darf sich niemals wiederholen. Wir können nur hoffen, dass wir als Gesellschaft nun reifer sind. Daran müssen wir täglich arbeiten.“

Die Stadtverbandsvorsitzende der FDP Fulda, Sibylle Herbert, kommentiert: „Die historisch-politische Bildung durch solche Ausstellungen ist nicht zu unterschätzen. Es muss uns klar sein, dass wir in einem Kampf um die Deutungshoheit der deutschen Geschichte stehen. Es ist beeindruckend was Regionalforscher wie Dr. Imhof und viele andere aus den Archiven herausgeholt haben. Es ist überfällig, diesem ganzen Material eine dauerhafte Ausstellung in Fulda zu bieten. +++ pm