Kalbach: Bürgermeisterkandidat Kraus will Hebamme in Kalbach etablieren

Selbstständige Hebamme: wenig Einnahmen – hohe Kosten

Florian Kraus mit der Hebamme Theresia Kraus. Foto: Privat

Am Dienstag Abend haben die Kalbacher Gemeindevertreter in ihrer ersten öffentlichen Sitzung seit Corona neben vielen anderen wichtigen Punkten den Termin für die anstehende Bürgermeisterwahl auf Sonntag, den 01. November 2020 festgelegt. Der ursprüngliche Termin im Juni musste bekanntlich aufgrund eines Erlasses des Landes Hessen coronabedingt ausfallen. Florian Kraus aus Mittelkalbach ist einer der Bewerber und tritt als Einzelbewerber an. Unterstützt wird er dabei von der CDU Kalbach, die mit dem jungen und politisch unverbrauchten Verwaltungsexperten eine neue Richtung einschlägt.

Wahlkampf in Zeiten von Corona

Auf Nachfrage, wie man in dieser Zeit einen Wahlkampf gestalte, bedauere auch Kraus die aktuelle Situation. „Niemand kann derzeit vorhersagen, wie sich unsere neue Normalität weiter entwickelt.“ Trotz immer weiterer Lockerungen ist der 35-jährige Verwaltungsfachwirt derzeit skeptisch gegenüber eines Haustürwahlkampfes. „Ich persönlich hätte ein schlechtes Gewissen dabei, wegen eines Wahlkampfes die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger aufs Spiel zu setzen“. Kraus hat auf seiner Homepage seine allgemeinen Ziele bereits klar gesteckt. Ein neues und für Ihn wichtiges Thema ist die Stärkung und Vernetzung der Familien. Um diese zu erreichen will Kraus eine Hebamme im Gemeindegebiet etablieren. Derzeit stehen werdende Eltern im Landkreis Fulda vor der großen Herausforderung rechtzeitig eine Hebamme zu finden, die noch Kapazitäten hat.

Selbstständige Hebamme: wenig Einnahmen – hohe Kosten

Theresia Kraus aus Niederkalbach, die nur zufälligerweise den gleichen Nachnamen trägt, arbeitet in der Geburtshilfe im Klinikum Fulda und ist nebenbei nur als Nachsorgehebamme tätig. Wegen hoher Versicherungsgebühren und hoher Kosten für die Herrichtung zeitgemäßer Kursräume, Anschaffung von Kursmaterialien und Anschauungsobjekte sind Kurse für werdende Eltern nicht rentabel. Die Krankenkassen zahlen fixe Beträge pro Kursteilnehmer. Keine Hebamme kann bei maximal zehn Kursteilnehmern mit dem von den Krankenkassen bereitgestellten Mitteln diese ganzen Kosten abdecken und noch etwas verdienen. Das sind Gründe, die keiner Hebamme solche Entscheidungen leicht machen. Stattdessen bleiben viele Hebammen dann lieber in gesicherten Einkommensverhältnissen bei den Kliniken, sodass sich keine Probleme bei weniger Geld herausstellen. „Der Landkreis Fulda hat die Problematik bereits erkannt und ist in diesem Bereich tätig geworden“, so der Bürgermeisterkandidat. „Ich werde mich sehr engagiert dafür einsetzen, um Theresia Kraus als Hebamme in der Gemeinde Kalbach zu etablieren und mit einem eigens dafür zugeschnittenen Förderkonzept zu unterstützen, dass eine Niederlassung möglich ist. Eine Hebamme mit entsprechendem Kursangebot würde die Familien in der Gemeinde Kalbach hilfreich unterstützen, denn durch Kurse entstehen neue Kontakte und langjährige Freundschaften“, erklärt der Familienvater aus eigener Erfahrung. „Die Gemeinde Kalbach hat mit einer Geburtenrate von etwa 75 Kindern pro Jahr natürlich ein besonderes Interesse daran, eine Vor- und Nachsorge inklusive großzügigem Kursangebot den werdenden Eltern anbieten zu können.“ +++ pm/fk