Johnson wirbt für neuen Brexit-Deal im britischen Unterhaus

Robbie Williams will kein zweites Brexit-Referendum

Der britische Premierminister Boris Johnson hat für den neuen Brexit-Deal geworben, auf den sich die Europäische Union und Großbritannien am Donnerstag geeinigt haben. Dieser Deal ermögliche es Großbritannien, die EU am 31. Oktober zu verlassen und gleichzeitig eine neue Partnerschaft aufzubauen, „die auf engen freundschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen beruht“, sagte Johnson am Samstag im britischen Unterhaus. Es sei ein Deal, „der die gespaltene britische Politik heilen kann und die miteinander kämpfenden Instinkte in uns vereinen kann“, so der britische Premierminister weiter.

Jetzt sei es „an der Zeit für das House of Commons, zusammenzukommen und das Land zu vereinen“. Dies sei nun der Moment, an dem man „endlich eine Lösung finden“ könne, sagte Johnson. In den letzten 30 Jahren habe er „von den europäischen Freunden viele Male gehört“, dass dieses Land „halbherzig in seiner EU-Mitgliedschaft“ sei. Dies sei richtig, denn man sei bei vie len Dingen „ein Nachzügler“ gewesen, als man sich zum Beispiel entschieden habe, dem Euro nicht beizutreten oder an dem Schengener Abkommen nicht teilzunehmen, so der britische Premierminister weiter. Zudem habe man viele gemeinsame Zielsetzungen blockiert. „Wenn wir tatsächlich halbherzige Europäer gewesen sind, dann ist die logische Schlussfolgerung, dass wir mit einem Teil unseres Herzens etwas anderes fühlen, einen Sinn für Liebe und Respekt für die europäische Kultur und Zivilisation, der wir angehören“, sagte Johnson. Deswegen sei es dringlich, dass man eine neue Beziehung zur EU aufbaue auf der Basis dieses neuen Deals.

Steinmeier hofft auf Zustimmung von Unterhaus für Brexit-Deal

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hofft, dass der Brexit-Streit mit der in Brüssel gefundenen Lösung nun zu Ende geht. „Ich wünsche mir, dass das britische Unterhaus dem Verhandlungsergebnis zum Brexit zustimmt“, sagte Steinmeier der „Neuen Westfälischen“. Das sei die Voraussetzung dafür, „dass Europa sich wieder wichtigen Themen wie Migration, der Zukunft der europäischen Wirtschaft und der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik zuwenden kann“, so der Bundespräsident weiter.

Robbie Williams will kein zweites Brexit-Referendum

Der britische Sänger Robbie Williams hat sich gegen ein zweites Brexit-Referendum ausgesprochen. Der Brexit sei zwar ein „riesiger Schlamassel“, sagte Williams dem Nachrichtenportal T-Online. Aber ein zweites Referendum „würde die Dinge nur verschlimmern“, so der Musiker weiter. Man könne nicht abstimmen, „bis wir eine Antwort haben, die uns gefällt. Wir haben uns diesen verdammten Schlamassel eingebrockt, jetzt müssen wir ihn auch aussitzen“, sagte Williams. Er sei Europäer. Viele Leute in Großbritannien fühlten sich auch so. Er habe gegen den Brexit gestimmt, so der Sänger weiter. Durch den Brexit gebe es viel Angstmache und Unsicherheit. „Niemand versteht den Brexit und niemand versteht, was passieren wird“, sagte Williams. +++