ITK 2016 in Fulda: Résumé

BDFL gratuliert Dirk Schuster zum Trainer des Jahres

BDFL-Präsident Lutz Hangartner

Fulda. Vom 25. Juli bis 27. Juli 2016 fand der 59. Internationale Trainer-Kongress (ITK) des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL) in Fulda statt. Rund 1.000 Fußballtrainer aus 30 Ländern, waren von den angebotenen Inhalten sehr angetan und konnten für die Trainingsarbeit in ihren Vereinen viele wichtige Erkenntnisse mit nach Hause nehmen, das verlautet die Pressemitteilung abschließend des Kongresses im Hotel- und Kongresszentrum Esperanto in Fulda.

In insgesamt 14 Referaten, darunter vier Praxis-Demonstrationen im Stadion Johannisau von Christoph Daum (Nationaltrainer Rumänien), Frank Wormuth (Leiter Fußball-Lehrer-Ausbildung), Anouschka Bernhard (DFB-Sportlehrerin) und Steffen Winter (U17-Trainer Eintracht Frankfurt), wurde das Kongress-Thema „Analyse der EM 2016 und Perspektiven aktueller Trainerkompetenzen“ von unterschiedlichen Seiten ausführlich beleuchtet und dem fachkundigen Publikum näher gebracht. Zu den prominentesten Referenten zählten: Stefan Reinartz, Armin Veh, Markus Hörwick, Horst Heldt und Herbert Fandel. Traditionell zählte das Trainer-Interview – diesmal mit dem Sportdirektor des DFB Hansi Flick (Mitglied im BDFL-Präsidium) – sowie die Podiumsdiskussion, zu den Trainerkompetenzen, an der – neben Flick – auch Andreas Rettig (Geschäftsführer FC St. Pauli), Ralf Rangnick (Sportdirektor Rasen Ballsport Leipzig), Benno Möhlmann (Rekordtrainer der 2. Liga) und Lokalmatador Sebastian Kehl, teilnahmen, zu den Höhepunkten des diesjährigen ITK.

Podiumsdiskussion zum Thema: „Trainerkompetenzen im Wandel“

„Man begreift sich persönlich, wenn es um das Posten von konkreten Situationen vor bzw. nach einem Spiel in der Kabine und der anschließenden Veröffentlichung dessen in den Sozialen Netzwerken geht, zunehmens als eine Marke“, so Sebastian Kehl, Teilnehmer an der Podiumsdiskussion zum Thema „Trainerkompetenzen im Wandel“ am Mittwoch, den 27. Juli 2016, in der Esperantohalle. Demnach begreife man nach Kehl – die Nutzung von „Social Media“, auch als Chance; Müsse jedoch aufpassen, dass diese nicht vereinsschädigend wirken. „Posts aus der Kabine, müssen durchaus mal durchdacht werden – das ist ein schmaler Grad“, so Sebastian Kehl, auf die Frage, wie die Podiumsdiskussionsteilnehmer die Ausgangssituation von Posts aus der Kabine und demnach den Umgang von sozialen Medien beurteilen.

„Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich solche Situationen, in denen man ein Handy mit in den Kabinenbereich genommen hat, nicht kenne. Das ist wohl auch eine Sache, wie ein Trainer Inhalte vermittelt“, sagte Ralf Rangnick, Sportdirektor des Rasen Ballsport Leipzig, der hinzufügte: „Die drei besten Trainer der Welt, machen sich persönlich – wohl weniger Gedanken darüber, wie sie einem Journalisten verbal begegnen. Ich kenne es so – wohl nicht zuletzt aus meinem akademischen Hintegrund heraus – dass, wenn wir von Themen – sprich Inhalten – und demnach auch Kompetenzvermittlung sprechen, es in aller erster Linie um das Aufgabenspektrum Sprache und um eine niveauvolle Vermittlung von Kompetenzen in dieser geht.“ DFB-Sportdirektor Hansi Flick lobte in diesem Zusammenhang Bundestrainer Joachim Löw für seine beispielhafte zunehmens gute Entwicklung sowie sein Umgang mit den Medien. Auf die Frage, wie genau die Spieler ihren Trainer beäugen, sagte Kehl: „Ja und auch das ist wichtig. Der Trainer wird natürlich genaustens beäugt und auch, wie er kommuniziert.“ Auf die Frage, in welcher Funktion man Kehl in Zukunft erleben werde, sagte dieser: Die Trainerscheine will ich auf alle Fälle machen, weil das finde spannend und wichtig. Mal sehen, wohin es mich in Zukunft zieht. Ich bin mir da noch nicht so ganz schlüssig.

Ralf Rangnick ist sich sicher: Unsere Spieler heute – sind sehr verantwortungsbewusst; Haben demnach ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihrem Beruf. In diesem Sinne reisen sie beispielsweise mit ihren persönlichen Coaches und eigenen Köchen in den Urlaub. Spieler, die Nachts aus dem Hotel ausbüchsen und demnach ‚die Nacht zum Tag machen‘, gibt es so nicht mehr, obwohl man diese vielleicht doch auch bräuchte.“ „Wir sollten weiterhin auf eine gute Trainerausbildung achten – wie dies beispielsweise auch in sogenannten ‚Trainer-Scouts‘ der Fall ist, um so eine gute Ausbildung unserer Trainer gewährleisten zu können“, so Hansi Flick abschließend.

Erste Gratulanten für Dirk Schuster, der vergangenen Mittwoch vor der Podiumsdiskussion des ITK im Congress Centrum Esperanto vom Fachmagazin kicker „mit dem goldenen k“ zum Trainer des Jahres ausgezeichnet wurde, war das BDFL-Präsidium um Lutz Hangartner und Manfred Schaub.

In dem Bewusstsein sowie in dem Empfinden, dass wir die letzten zweieinhalb Tage hier intensiv in Fulda tagen durften, möchte ich abschließend ganz herzlich der Stadt Fulda – insbesondere dem Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) sowie dem Kongresszentrum Esperanto ganz herzlich danken. Wir konnten mit dem Internationalen Trainer Kongress in Fulda, den hohen Standard unserer Trainerfortbildung in Deutschland fortführen. Ich bin überzeugt, dass die Trainerkollegen im Verlauf des Kongresses, viele wichtige Erkenntnisse erhalten haben, die ihnen bei der täglichen Arbeit mit ihren Teams, wichtig und hilfreich sein werden“, so BDFL-Präsident Lutz Hangartner abschließend, der hinzufügte: „Der BDFL wird die Zeit in Fulda in bester Erinnerung behalten und auch gerne wiederkommen.“

Neben dem jährlich stattfindenden ITK, bietet der BDFL, zahlreiche regionale Fortbildungsangebote in seinen acht Verbandsgruppen an. Der BDFL ist der Berufsverband der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) lizenzierten Fußballtrainer mit UEFA-A-Lizenz und UEFA-Pro-Lizenz. Die zentralen Aufgaben des Verbandes sind u.a. die Interessenvertretung des Berufsstandes und die Fortbildung der Trainer im Auftrag des DFB. Der nächste Internationale Trainer-Kongress des BDFL wird vom 24. Juli bis 26. Juli 2017 in Bochum stattfinden. +++ fuldainfo | jessica auth

Imressionen vom ITK