Investoren planen Windkraftanlagen bei Steinbach

Steinbach. Heimlich, still und leise teilt man sich die einzelnen Windvoranggebiete unter den Windparkprojektieren und –betreibern auf, heißt es in einer Mitteilung der BI „Gegenwind am Stoppelsberg“. So geschieht es auch mit dem Windvorranggebiet FD_08 zwischen Steinbach und Unter- bzw. Oberstoppel. Aufmerksam haben Anwohner und die Bürgerinitiative die Fläche fest im Blick. In der letzten Februarwoche wurden dort bereits sämtliche Weidebäume gefällt, oft mühsam mit altem Gras und Ästen bedeckt.

Seit Anfang März sind von einem Betreiber avifaunistische Gutachten in Auftrag gegeben; der Ornithologe ist seit dem im Einsatz. Es ist bereits ein Auftrag für die Arbeiten an der Elektrik erteilt worden, die Windkraftanlagen noch 2015 anzuschließen. Einige wenige Grundstücksbesitzer haben für den Bau bereits Verträge unterschrieben. Dabei winkt man mit großen Geldbeträgen, die jedoch so nie durchgängig gezahlt werden können, da das Gebiet wegen dem geringen Nutzungsgrad wenig Strom liefern kann.

Weder die Marktgemeinde Burghaun noch die Bevölkerung ist informiert worden. Diese Heimlichtuerei hat einzig das Ziel, die Öffentlichkeit vor vollendete Tatsachen zu stellen. Die Fläche nahe Steinbach ist wegen der Offenlandfläche besonders interessant, da man keine Rodungszeiten einhalten muss. Hat man deswegen FD_08 erst mit der 2. Offenlegung als Vorranggebiet in Betracht gezogen? Da die Vergütung zum 1. Januar 2016 um 6% sinkt, wird man alle Register ziehen, den Bau des Windparks so schnell wie möglich noch 2015 beginnen zu lassen.

Dabei ist die Fläche als Windpark wegen der umfangreichen Fauna, vor allem wegen mehrerer Rotmilan-Vorkommen und als Rastplatz für Kiebitze nicht in Betracht zu ziehen. Der Blick zum Hessischen Kegelspiel wird massiv gestört. Hier ist die AG Hessisches Kegelspiel gefragt, mit Einsprüchen zur zweiten Offenlegung ebenfalls Stellung zu beziehen. Wichtiger jedoch ist die Beeinträchtigung der dörflichen Entwicklung für Steinbach und Oberstoppel. Wird der Windpark gebaut, können keine Neubaugebiete mehr ausgewiesen werden. Die Beeinträchtigungen durch Infraschall werden vor allem in den Neubaugebieten zu spüren sein. Wer will denn dann noch hier bauen oder wohnen?

Man opfert durch den massiven Ausbau der Windenergie die dörfliche Integrität und Lebensqualität einzig und alleine des Geldes wegen. Denn mit einer durchgängigen Stromversorgung, der Energiewende oder der Abkehr von der Atomkraft hat der Bau von Windkraftanlagen nichts mehr zu tun. Windkraftanlagen tragen somit nicht zum Umweltschutz bei. Es sind einzig und alleine die Fördergelder, die für 20 Jahre winken.

Die Bürgerinitiative „Gegenwind am Stoppelsberg“ ruft die Bevölkerung auf, gemeinsam gegen den Bau der Windkraftanlagen vorzugehen. Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger mit Ihren Widersprüchen und einer klare Sprache gegenüber dem Regierungspräsidium Ihre Meinung deutlich machen.

Keine der politischen Parteien hat derzeit eine von Bundes- bis Kommunalpolitik eine durchgängige, klare Haltung zu diesem Thema. Die politischen Parteien sind in der Pflicht, dieses ökologische und ökonomische Desaster auf jeder ihrer Ebenen zu verhindern. In einem Jahr ist Kommunalwahl und damit auch die Gelegenheit, die politischen Befürworter der Windkraft abzuwählen. +++ fuldainfo