Insektenkundler warnt vor invasiven Insektenarten durch Klimakrise

Insektenkundler Jürgen Gross, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Entomologie (DGaaE), sieht es als wahrscheinlich an, dass durch die Klimakrise die Bedingungen für Insektenplagen erhöht werden, auch in Deutschland. „Die steigenden Temperaturen und auch die durch Wärme verursachte Trockenheit bieten für bestimmte Insektenarten die Grundlage für günstige Entwicklungsbedingungen“, sagte Gross dem Nachrichtenportal Watson. Er bezieht sich damit auch auf die derzeitige Käferplage in Argentinien, die während der starken Hitzewelle aufgetreten war. „Die Wärme kann dabei ein Grund sein, weil sich Insekten generell bei warmen Temperaturen schneller vermehren und dadurch bei manchen Arten noch eine zusätzliche Generation entsteht. Das heißt, die Tiere, die schneller geschlüpft sind, legen dann wieder Eier ab und dann schlüpft noch eine Generation. Und natürlich legen Insekten gleich ein paar hundert Eier ab, womit ihre Anzahl schnell in die Höhe schießt. „In Deutschland zeige sich der Einfluss des Klimas auf Insektenpopulationen bereits beim Borkenkäfer: „Durch eine Kombination der Wärme mit geringen Niederschlägen hat die Trockenheit in vielen Forsten in Deutschland die Baumstruktur nachhaltig beschädigt, sodass die Käfer leichtes Spiel hatten, die Abwehr der Pflanzen zu überwinden und die Bäume in Massen befallen zu können“, sagte der Insektenexperte. Durch die Veränderungen fänden sich mittlerweile auch eigentlich tropische Insektenarten in Mitteleuropa. „Diese Entwicklung wird natürlich begünstigt durch die steigenden Temperaturen“, sagte Gross. Bei jeder invasiven Art bestehe zusätzlich die Gefahr, dass sie zum Krankheitsvektor werde, wenn durch die Insekten bestimmte Erkrankungen auch in umliegende Länder übertragen würden, so der Experte. +++