
Im Biebricher Schloss wurde am Freitag das 75-jährige Bestehen der hessischen Wasserschutzpolizei gefeiert. Innenminister Roman Poseck hob in seiner Festrede die zentrale Bedeutung der spezialisierten Einheit hervor. „Die Beamtinnen und Beamten sorgen dafür, dass die Wasserwege sichere Verkehrsadern sind. Ihr Einsatz ist oft unsichtbar, manchmal gefährlich, aber immer unverzichtbar“, sagte Poseck.
Die hessische Wasserschutzpolizei ist mit rund 130 Beschäftigten auf mehr als 525 Kilometern schiffbarer Flüsse und Seen im Einsatz. Ihr Aufgabenspektrum reicht von der Kontrolle der Berufsschifffahrt und der Einhaltung von Umwelt- und Sicherheitsvorschriften bis zur Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. Auch Rettungseinsätze und die Überwachung der Freizeitschifffahrt, etwa durch Alkoholkontrollen, gehören zum Alltag der Beamtinnen und Beamten.
Allein im Jahr werden über 2.100 gewerbliche Schiffe überprüft, darunter Güter- und Fahrgastschiffe. Im Sommer kontrolliert die Polizei zusätzlich mehr als 2.000 Sportboote. Dafür absolvieren die Einsatzkräfte eine dreijährige Zusatzausbildung, in der sie Fachwissen im Schifffahrtsrecht, im Umweltschutz und in der Gefahrenabwehr erwerben.
Die Vielseitigkeit der Einheit zeigte sich zuletzt bei verschiedenen Großereignissen. So sicherte die Wasserschutzpolizei während der Fußball-Europameisterschaft 2024 den wasserseitigen Fanbereich am Main und war in logistische Konzepte zur schnellen Verlegung von Einsatzkräften eingebunden. Auch bei Großveranstaltungen wie dem Museumsuferfest in Frankfurt oder dem maritimen Festival in Bremerhaven war sie präsent. Im Mai beteiligte sie sich an einer groß angelegten Übung der Maritimen Einsatzeinheit, an der auch Spezialeinheiten anderer Bundesländer teilnahmen.
Seit 2023 ist die Wasserschutzpolizei als eigene Direktion im Hessischen Polizeipräsidium Einsatz organisiert. Dort arbeitet sie eng mit anderen Spezialeinheiten wie dem SEK, der Polizeifliegerstaffel und der Technischen Einsatzeinheit zusammen. Die Einheit ist bundesweit gut vernetzt und gilt als fester Bestandteil der hessischen Sicherheitsarchitektur.
Die Geschichte der hessischen Wasserschutzpolizei reicht bis 1945 zurück. Sie wurde am 4. September desselben Jahres auf Anordnung der US-Besatzungsbehörden gegründet – als erste Einrichtung dieser Art in der amerikanischen Besatzungszone. 1950 entstand in Mainz-Kastel das erste Wasserschutzpolizeiamt. Seither hat sich die Einheit zu einem modernen und leistungsfähigen Bestandteil der hessischen Polizei entwickelt.
Poseck dankte den Beschäftigten für ihren täglichen Einsatz: „Die Wasserschutzpolizei ist ein Aushängeschild für Hessen. Ich gratuliere herzlich zum 75-jährigen Jubiläum und wünsche auch in Zukunft sichere Einsätze auf unseren Gewässern.“ +++
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